Änderungen im Buch Mormon

Wie wir bereits gesehen haben, handelt es sich beim Buch Mormon nicht um ein gewöhnliches Buch, denn es ist durch die Macht Gottes übersetzt worden, mit Hilfe eines Sehersteins, den Joseph Smith bzw. Willard Chase 1822 beim Graben gefunden hatte, und auf dem die Schriftzeichen und ihre englische Übersetzung erschienen. Dieser göttliche Einfluss begründet auch die Erwartungshaltung, Veränderungen daran seien nicht notwendig. Dass es dennoch 4 000 Änderungen an der englischen HLT-Ausgabe gegeben hat, neben Veränderungen an Satzzeichen und Groß- und Kleinschreibung, ist ein unbestreitbarer Fakt, ob diese Änderungen auch signifikanter Natur sind, muss jeder Leser für sich selbst entscheiden.

Die offiziellen Darstellungen lassen darauf schließen, dass Veränderungen nicht über die der Satzzeichen hinausgehen. Siebziger B. H. Roberts gingen sie offenbar dennoch zu weit, denn er schrieb dazu: „Das Redaktionskommitee ... des Buches Mormon nahm sich große Freiheiten mit dem Text der Erstausgabe und auch vieler nachfolgender Auflagen des Buches“ (Studies of the Book of Mormon, S.276), was die Annahme zulässt, dass einige Änderungen über den lapidaren Status unwichtiger grammatikalischer Verbesserungen weit hinausgehen.

Doch der Leser möge sein eigenes Urteil zum „richtigsten aller Bücher auf Erden“ bilden. Dabei sollte jede noch so kleine Änderung Anlass für genaue Untersuchung und Überlegung sein. Die interessantesten hiervon sollen in diesem Vergleich gezeigt und teilweise auch belegt und erläutert werden. Dem Text liegt die Originalausgabe des Buches Mormon aus dem Jahr 1830 (eigene Übersetzung) sowie die aktuelle HLT-Übersetzung (1979+ von Immo Luschin) zu Grunde. Es wurde jeweils nur die eine betrachtete Änderung im Englischen in die Luschin-Übersetzung eingefügt und markiert, da voneinander abweichende, aber sinngleiche Übersetzungen ins Deutsche hier keinen Eingang gefunden haben. Die Belege stammen aus vielen verschiedenen Büchern Mormon.

Zur besseren Übersichtlichkeit sind die vorgestellten wichtigen sowie beispielhaften Änderungen grob in sechs Gruppen unterteilt:



Die Änderungen wurden nach diesem Farbschema markiert:

Stellen, die absichtlich verfälscht ins Deutsche übersetzt wurden, um sie sinnvoll zu machen. Weitere Informationen hierzu finden sich auf der Seite Widersprüche und Schwierigkeiten im Buch Mormon. Einige Beispiele.

Jakob 7:27 (HLT) / Jakob 5,48 (RLDS): „ ...Dem Leser sage ich Lebewohl und hoffe, dass viele meiner Brüder meine Worte lesen mögen. Brüder, adieu. (Gott befohlen, Brüder!)“ – fand keinen Eingang ins Deutsche – Beleg.

Alma 43:38 (HLT) / Alma 20,41 (RLDS): „Auf der anderen Seite aber fiel nur hier und da einer von den Nephiten durch das Schwert und durch Blutverlust, denn sie waren vor (an) den wichtigsten Teilen des Leibes geschützt ...“ – fand keinen Eingang ins Deutsche – Beleg.

Helaman 9:6 (HLT) / Helaman 3,73 (RLDS): „Nun, unmittelbar nachdem der Richter ermordet worden war – er war von seinem Bruder mit (in) einem Vermummungsgewand erstochen worden, und dieser geflohen war ...“ – fand keinen Eingang ins Deutsche – Beleg.


Änderungen, die hier nur schwer oder nicht zugeordnet werden konnten (wohl aus Mangel an mehr Licht und Erkenntnis). Einige Beispiele.

Alma 32:30 (HLT) / Alma 16,156 (RLDS – unverändert): „Aber siehe, wie das Samenkorn anschwillt und sprosst und zu wachsen anfängt, müsst ihr notwendigerweise sagen, dass das Samenkorn gut ist; denn siehe, es schwillt und sprosst und fängt zu wachsen an. Und nun siehe, wird das nicht euren Glauben stärken? Ja, es wird euren Glauben stärken, denn ihr werdet sagen: Ich weiß, dass dies ein gutes Samenkorn ist; denn siehe, es sprosst und fängt zu wachsen an.“ – im Deutschen 1980 geändert – Beleg.

3.Nephi 22:4 (HLT) / 3 Nephi 10,12 (RLDS – unverändert): „Fürchte dich nicht, denn dir soll keine Schande erwachsen; sei nicht beschämt, denn du sollst nicht zuschanden werden; denn du wirst die Schande deiner Jugend vergessen und wirst der Schmach deiner Jugend nicht mehr gedenken und wirst der Schmach deiner Witwenschaft nicht mehr gedenken.“ – im Deutschen 1902 geändert – Beleg – (siehe Jesaja 54:4).

Mormon 9:34 (HLT) / Mormon 4,100 (RLDS): „Aber der Herr weiß das, was wir geschrieben haben, und auch, dass kein anderes Volk unsere Sprache kennt; und weil kein anderes Volk unsere Sprache kennt, darum hat er für deren Übersetzung Mittel vorbereitet.“ – fand keinen Eingang ins Deutsche – Beleg.


Änderungen, die die Integrität des Ausdrucks absichern sollen. In diese Gruppe fallen die meisten der 4 000 Änderungen. Im Deutschen gar nicht wiedergegeben ist die Elisabethanische Sprache, die Joseph Smith der Bibelübersetzung von König Jakob I. entlehnte, und in der er z. B. häufig die Endungen der Verben verwechselte. Weiterhin sprang er oft zwischen Plural und Singular oder vertauschte die Satzstellungen. Geändert wurden auch die inkonsistente Nutzung von Zeitformen, Inkorrektheiten, die seinem Dialekt entsprangen, wie z.B. die Einschiebung von ‚ein‘ sowie von ‚für‘ im erweiterten Infinitiv mit zu oder das Verwenden von ‚much‘ statt ‚many‘, sowie doppelte Verneinungen. Diese Fehler sind deshalb so bemerkenswert, weil die Beschreibung des Übersetzungsvorgangs ein wörtliches Diktat aus der Offenbarungsquelle nahe legt, was auch bis ins 20. Jahrhundert hinein so gelehrt worden ist. Die meisten dieser Änderungen wurden deshalb erst um 1920 vorgenommen. Im Deutschen wurden diese Fehler von der ersten Übersetzung an ausgemerzt. Nur wenige Beispiele können hier angeführt werden und solche, die sich durch inhaltliches Gewicht ein wenig von der Masse abheben.

Titelblatt: „Und wenn darin Mangel sei, so sei es der (Mängel sind, so sind es) Fehler von Menschen; ...“ – fand keinen Eingang ins Deutsche – Beleg – Beispiel für die unrichtige Nutzung des Singulars. – Das Titelblatt soll ebenfalls von den Platten übersetzt worden sein.

1.Nephi 13:32 (HLT) / 1 Nephi 3,179 (RLDS): „Der Herr Gott wird auch nicht zulassen, dass die Andern in dem Zustand furchtbarer Verwundung (furchtbaren Zustand der Verblendung) verbleiben, worin sie sich befinden, wie du siehst, weil die klaren und höchst kostbaren Teile des Evangeliums des Lammes von jener greuelreichen Kirche, deren Gestaltung du gesehen hast, zurückgehalten worden sind.“ – fand keinen Eingang ins Deutsche – Beleg.

2.Nephi 7:5 (HLT) / 2 Nephi 5,58 (RLDS): „Der Herr Gott hat mir mein Ohr gerichtet (geöffnet); und ich war nicht widerspenstig, bin auch nicht nach hinten weggewichen.“ – im Englischen wurde ‚appointed‘ durch ‚opened‘ ersetzt – im Deutschen nach 1852 geändert, fand keinen Eingang in deutsche RLDS-Ausgabe – Beleg – (siehe Jesaja 50:5)

Jakob 5:74 (HLT) / Jakob 3,144 (RLDS – unverändert): „ ...und sie wurden ein einziges Ganzes, und die Frucht (Früchte) war gleich; und der Herr des Weingartens hatte für sich die natürliche Frucht bewahrt, die für ihn von Anfang an höchst kostbar war.“ – im Deutschen 1924 geändert – Beleg – Ein Beispiel für die unrichtige Nutzung des Singulars.

Mosia 27:29 (HLT) / Mosiah 11,193 (RLDS): „ ...Meine Seele war von ewiger Qual zugrunde gerichtet (gepeinigt); aber ich bin entrissen, und meine Seele leidet keinen Schmerz mehr.“ – fand keinen Eingang ins Deutsche – Beleg.

Alma 5:48 (HLT) / Alma 3,83 (RLDS): „ ...Ich weiß, dass Jesus Christus kommen wird, ja der Sohn des (, der) Einziggezeugten des Vaters, voller Gnade und Barmherzigkeit und Wahrheit.“ – fand keinen Eingang ins Deutsche – Beleg.

Alma 14:7 (HLT) / Alma 10,43 (RLDS): „Und es begab sich: Er fing an, dem Volk zuzurufen, nämlich: Siehe, ich bin schuldig, und diese Männer sind makellos vor Gott. Und es begab sich: von da an fing er an, sich für sie einzusetzen. aber das Volk schmähte ihn, nähmlich: Bist du auch vom Teufel besessen? Und es begab sich: sie spien ihn an und stießen ihn von sich ...“ – fand keinen Eingang ins Deutsche – Beleg – Die häufig kritisierte Phrase ‚und es begab sich‘ wurde wie hier an mehreren Stellen entfernt.

Alma 30:16 (HLT) / Alma 16,17 (RLDS – unverändert): „ ...Aber siehe, das ist die Auswirkung eines verschrobenen (verwirrten) Gemüts ...“ – im Deutschen 1902 geändert – Beleg – Luschin bevorzugte den Ausdruck ‚Wahnwitz‘ statt ‚verwirrtes Gemüt‘.

Alma 44:11 (HLT) / Alma 20,79 (RLDS): „Ich kann aber die Worte, die ich gesprochen habe, nicht zurückhalten (zurücknehmen), ...“ – fand keinen Eingang ins Deutsche – Beleg.

Alma 46:19 (HLT) / Alma 21,48 (RLDS): „Und als Moroni diese Worte gesprochen hatte, ging er hinaus unter sein Volk, schwenkte den Riss (das abgerissene Stück) seines Kleides in der Luft, so dass alle die Schrift sehen konnten, die er auf den Riss (das abgerissene Stück) geschrieben hatte.“ – fand keinen Eingang ins Deutsche – Beleg.

Alma 55:7 (HLT) / Alma 25,33 (RLDS): „Die Nephiten wurden aber in der Stadt Gid bewacht; darum veranlasste Moroni Laman und eine kleine Anzahl Männer, die bestimmt waren, mit ihm zu gehen (bestimmte Moroni Laman und veranlasste, dass eine kleine Anzahl Männer mit ihm ging).“ – fand keinen Eingang ins Deutsche – Beleg – Beispiel für einen unvollendeten Satz.

Alma 56:10 (HLT) / Alma 26,11 (RLDS): „ ...sein Heer war durch die Lamaniten geschwächt worden, denn die Zahllosigkeit ihrer Streitkräfte hatte eine riesige Zahl unserer Männer getötet, und aus diesem Grund müssen wir trauern.“ – fand keinen Eingang ins Deutsche – Beleg.

Ether 13:31 (HLT) / Ether 6,34 (RLDS): „ ...und während dieser Zeit vergoss alles Volk im Land ein Blut, und da war niemand, der sie gezwungen (zurückgehalten) hätte.“ – fand keinen Eingang ins Deutsche – Beleg.


Änderungen, die die Integrität des Inhalts und Ablaufs sicherstellen sollen. Manche der unter ‚Integrität des Ausdrucks‘ eingeordneten Stellen könnten auch hier aufgezählt sein. Es werden die hervorstechendsten Beispiele genannt.

1.Nephi 12:18 (HLT) / 1 Nephi 3,127 (RLDS): „Und eine große und schreckliche Kluft trennt sie; ja, nämlich das Wort der Gerechtigkeit des ewigen Vaters und Jesu Christi (des Messias), der das Lamm Gottes ist.“ – fand keinen Eingang ins Deutsche – Beleg – Hiermit sollte der Widerspruch zu 2.Nephi 10:3 (RLDS: 7,5) bereinigt werden. Im gesamten Buch wird auch das falsche Verständnis Joseph Smiths bezüglich der Bedeutungen von ‚Christus‘ (griechisch) und ‚Messias‘ (hebräisch) deutlich. Beide Worte sind genau gleichbedeutend; allerdings ist fraglich, wie ein griechisches Wort in ein authentisches Buch Mormon gelangen konnte.

2.Nephi 12:9 (HLT) / 2 Nephi 8,25 (RLDS): „Und der gemeine Mann beugt sich nicht nieder, und der große Mann demütigt sich nicht; darum verzeih ihm nicht!“ (siehe Jesaja 2:9, in verschiedenen Übersetzungen) – fand keinen Eingang ins Deutsche – Beleg.

Mosia 21:28 (HLT) / Mosiah 9,170 (RLDS): „Und nun wurde Limhi abermals von Freude erfüllt, als er aus dem Mund Ammons erfuhr, dass König Benjamin (Mosia) eine Gabe Gottes besaß, womit er solche Gravierungen übersetzen konnte; ja, und auch Ammon freute sich.“ – geändert 1837 – Beleg – ähnlich Ether 4:1 – Curt van den Heuvel schreibt dazu: „Der Umstand ... lässt einen spekulieren, ob Smith nicht möglicherweise einen etwas anderen Verlauf der Geschichte im Sinn hatte. Erinnert sei daran, dass die verlorenen 116 Seiten die Geschichte König Benjamins enthielten. Es ist möglich, dass König Benjamin in dieser Version länger lebte. Smith könnte die beiden Versionen der Geschichte durcheinander gebracht und seine Hauptfigur versehentlich vorzeitig ums Leben gebracht haben, als er die verlorenen Seiten nachschrieb.“

Alma 37:21 (HLT) / Alma 17,52.53 (RLDS – unverändert): „Nun will ich zu dir über diese vierundzwanzig Platten sprechen ... ja, und damit du diese Wegweiser (Übersetzer) aufbewahrst.“ – geändert nach 1888, im Deutschen 1902 – Beleg – Während die Übersetzer, genannt Urim und Thummim, zum Interpretieren von Sprachen gedacht sind, ist der Wegweiser ein kugelförmiger Kompass, genannt Liahona, dessen Zeiger auf Gottes Geheiß hin die Richtung anzeigen. Das Problem besteht darin, dass erst ab Vers 38 (RLDS: Vers 71) auf den Liahona eingegangen wird, im Zusammenhang mit den Platten sind natürlich Übersetzer wesentlich wichtiger.

Alma 37:24 (HLT) / Alma 17,56 (RLDS – unverändert): „Und nun, mein Sohn, diese Wegweiser (Übersetzer) sind bereitet worden, damit sich das Wort Gottes erfülle, das er gesprochen hat.“ – geändert nach 1888, im Deutschen 1902 – Beleg – wie Alma 37:21.

Alma 57:17 (HLT) / Alma 26,92 (RLDS): „ ...Denn siehe, Ammon (Ammoron) hatte zu ihrer Unterstützung einen neuen Nachschub an Vorräten und auch ein zahlreiches Heer von Männern gesandt.“ – fand keinen Eingang ins Deutsche – Beleg.

Ether 4:1 (HLT) / Ether 1,95 (RLDS – unverändert): „Und es wurde verboten, dass es an die Menschenkinder gelange, ehe er auf dem Kreuz emporgehoben sein würde; und aus diesem Grund hielt König Benjamin (Mosia) es zurück, damit es nicht an die Welt gelange, bis Christus sich seinem Volk gezeigt haben würde.“ – geändert 1837 – Beleg – ähnlich Mosia 21:28.


Änderungen, die die Integrität der Authentizität unterstreichen helfen. Letztlich sind alle Änderungen darauf ausgerichtet, den göttlichen Auftrag zur Übersetzung zu bestätigen, darum wird diese Gruppe im engeren Sinne betrachtet.

Buchtitel (nur HLT): „Das Buch Mormon – Ein weiterer Zeuge für Jesus Christus“ – geändert 1981, im Deutschen 1985 – Beleg.

Titelblatt: „Joseph Smith jr., Verfasser und Rechteinhaber. (Aus dem Original ins Englische übertragen von Joseph Smith jun.)“ – geändert 1837 – Beleg – Im Englischen heißt es heute: „Übersetzt von Joseph Smith jun.“

Das Zeugnis von acht Zeugen: „Allen Nationen, Geschlechtern, Sprachen und Völkern, zu denen dieses Werk gelangen wird, sei es kundgetan: Joseph Smith jr., Verfasser und Rechteinhaber (jun., Übersetzer) dieses Werkes, hat uns die Platten, von denen gesprochen worden ist, gezeigt ...“ – geändert 1837 – Beleg.

2.Nephi 16:2 (HLT) / 2 Nephi 9,2 (RLDS): „Die Serafime standen darüber, und ein jeder hatte sechs Flügel: Mit zweien bedeckte er sich das Angesicht, mit zweien bedeckte er sich die Füße, und mit zweien flog er.“ – geändert nach 1888, im Deutschen nach 1852, fand keinen Eingang in deutsche RLDS-Ausgabe – Beleg – Die englische Bibel in der Übersetzung von König Jakob I. enthält hier einen seltenen grammatikalischen Fehler, indem sie einen inkorrekten Plural für das Wort ‚Seraf‘ benutzt. Die korrekte Mehrzahl sollte natürlich ‚Serafim‘ lauten. Dies negiert die Argumentation von Bruce R. McConkie in Mormon Doctrine, mit der er die Authentizität des Buches Mormon belegen wollte (siehe Jesaja 6:2).

2.Nephi 16:6 (HLT) / 2 Nephi 9,6 (RLDS): „Dann flog einer der Serafime her zu mir, und in seiner Hand war eine glühende Kohle, die er mit der Zange vom Altar genommen hatte.“ – geändert nach 1888, im Deutschen nach 1852, fand keinen Eingang in deutsche RLDS-Ausgabe – Beleg – wie 2.Nephi 16:2 (siehe Jesaja 6:6).

Alma 12:21 (HLT) / Alma 9,35 (RLDS – unverändert): „Was bedeutet die Schriftstelle, die besagt, Gott habe im Osten des Gartens von Eden Kerubims samt einem lodernden Schwert gelagert, damit nicht unsere ersten Eltern hineingingen und von der Frucht des Baumes des Lebens genössen und immerdar lebten?“ – geändert nach 1888, im Deutschen 1902 und 1950 – Beleg – ähnlich 2.Nephi 16:2.

Alma 42:2,3 (HLT) / Alma 19,82.83 (RLDS – unverändert): „ ...ja, er holte den Menschen heraus und lagerte am östlichen Ende des Gartens von Eden den Kerubim samt einem lodernden Schwert, das ringsum kreiste, um den Baum des Lebens zu hüten ... lagerte der Herr Gott den Kerubim samt einem lodernden Schwert, damit er nicht von der Frucht genieße.“ – geändert vor 1888, im Deutschen vor 1893 und 1950 – Beleg – wie Alma 12:21.

Mormon 6:2 (HLT) / Mormon 3,3 (RLDS): „Und ich, Mormon, schrieb dem König der Lamaniten einen Brief und wünschte von ihm, er möge uns gewähren, dass wir unser Volk im Land Camorah (Cumorah) sammeln könnten, an einem Hügel, der Camorah (Cumorah) genannt wurde, und dort würden wir uns ihnen zum Kampf stellen.“ – BelegVan den Heuvel: „Kritiker haben oft einen verdächtigen Zusammenhang zwischen dem Hügel Cumorah sowie dem Engel Moroni und den KomorenStraße von Mosambik östlich der Küste Mosambiks herausgestellt, deren Hauptstadt Moroni ist und schon vor dem Buch Mormon war. Verfechter des Buches Mormon behaupten, dass dies nur Zufall sei und dass ‚Comoros‘ wirklich sehr wenig mit ‚Cumorah‘ gemein habe. Tatsache ist, dass die Komoren vor der französischen Okkupation in den späten 1860ern unter ihrem arabischen Namen ‚Camora‘ (manchmal auch ‚Comora‘ buchstabiert) bekannt waren. So ist es alles andere als unverdächtig, wenn man bedenkt, dass das Buch Mormon von 1830 ‚Cumorah‘ einheitlich ‚Camorah‘ buchstabiert ... Als Beleg für die obige Aussage biete ich diesen Kartenausschnitt von Afrika aus dem Jahr 1808. Dies ist Teil der Straße von Mosambik. Unten rechts ist die Insel Madagaskar, Mosambik befindet sich links. Etwas oberhalb der Mitte ist Camora.“


Änderungen, die durch die Anpassung an die Lehre bedingt sind. Dies sind die wichtigsten und werden deshalb ausführlich dargestellt.

1.Nephi 11:18 (HLT) / 1 Nephi 3,58 (RLDS): „Und er sprach zu mir: Siehe, die Jungfrau, die du siehst, ist die Mutter des Sohnes Gottes nach der Weise des Fleisches.“ – geändert 1837 – Beleg – Eine Entwicklung des Gottesbildes hin zu getrennten Personen ist hier (wie auch bei der ersten Vision) unübersehbar.

1.Nephi 11:21 (HLT) / 1 Nephi 3,62 (RLDS): „Und der Engel sprach zu mir: Sieh das Lamm Gottes, ja, den Sohn des ewigen Vaters!“ – geändert 1837 – Beleg – wie 1.Nephi 11:18.

1.Nephi 11:32 (HLT) / 1 Nephi 3,86 (RLDS): „Und ich schaute und sah, dass das Lamm Gottes von den Menschen ergriffen wurde; ja, der Sohn des ewigen Gottes wurde von der Welt gerichtet.“ – geändert 1837 – Beleg – wie 1.Nephi 11:18.

1.Nephi 13:40 (HLT) / 1 Nephi 3,193 (RLDS): „Und der Engel sprach zu mir, nämlich: Diese letzten Aufzeichnungen, die du bei den Andern gesehen hast, werden die Wahrheit der ersten bestätigen, die von den zwölf Aposteln des Lammes stammen, und sie sollen das Klare und Kostbare, das daraus weggenommen worden ist, kundtun; sie sollen allen Geschlechtern, Sprachen und Völkern kundtun, dass das Lamm Gottes der Sohn des ewigen Vaters und der Erretter der Welt ist und dass alle Menschen zu ihm kommen müssen, sonst können sie nicht errettet werden.“ – geändert 1837 – Beleg – wie 1.Nephi 11:18.

1.Nephi 20:1 (HLT) / 1 Nephi 6,8 (RLDS – unverändert): „Horche auf und höre dies, o Haus Jakob, die mit dem Namen Israel genannt werden und aus den Wassern Judas, ja, aus den Wassern der Taufe, hervorgegangen sind, die beim Namen des Herrn schwören und den Gott Israels im Munde führen – doch schwören sie weder in Wahrheit noch in Rechtschaffenheit.“ – geändert 1840, im Deutschen 1924 – Beleg – Vermutlich sollte hiermit das Vorhandensein der Taufe in alttestamentlicher Zeit aufgezeigt werden (siehe Jesaja 48:1).

2.Nephi 30:6 (HLT) / 2 Nephi 12,84 (RLDS): „Und dann werden sie sich freuen, denn sie werden wissen, dass dies für sie eine Segnung aus der Hand Gottes ist; und die Finsternis wird ihnen wie Schuppen von den Augen zu fallen anfangen; und es werden nicht viele Generationen vergehen, so werden sie wieder ein weißes (reines) und angenehmes Volk sein.“ – fand keinen Eingang in deutsche RLDS-Ausgabe, HLT-Änderung 1981, im Deutschen 1985 – Beleg – Bis zur offiziellen Aufhebung 1978 lehrte die HLT-Kirche die Minderwertigkeit der schwarzen Rasse. Sowohl das Buch Mormon als auch die Köstliche Perle behaupten, dass eine dunkle Hautfarbe ein Fluch Gottes ist. In der Konsequenz wurde gelehrt, dass jeder, der sich der Rechtschaffenheit und damit dem Mormonismus zuwendet, eine helle Hautfarbe bekommen wird. Zur Absicherung dieser Lehre wurde auch diese Schriftstelle verwendet. Deshalb musste sie im Zuge dieser Veränderung ebenfalls abgeändert werden.


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