Die Kinderhook-Platten
Am 1. Mai 1843 druckte Times and Seasons das folgende aus dem Quincy Wig ab:
Ein Herr J. Roberts aus dem Kreis Pike machte uns letzten Montag mit der
schriftlichen Beschreibung einer Entdeckung bekannt, die kürzlich in der Nähe
von Kinderhook in diesem Kreis gemacht wurde ...
Es scheint, daß ein junger Mann namens Wiley, ein Einwohner von Kinderhook, drei
Nächte nacheinander träumte, daß in einem bestimmten Hügel in dieser Gegend
Schätze verborgen waren Beeindruckt von der merkwürdigen Erscheinung,
drei Nächte hintereinander den gleichen Traum zu träumen, beschloß er, sein
Gewissen zu beruhigen, indem er in dem Hügel gräbt ... Weil es sehr anstrengend
war, lud er andere ein, ihm zu helfen. Letztlich begleitete ihn eine Gruppe von
zehn oder elf zum Hügel, die ihm halfen, den Schacht auszugraben, den Wiley begonnen
hatte. Nachdem sie etwa 11 Fuß tief gegraben hatten, stießen sie auf eine
Kalksteinschicht, die offensichtlich der Wirkung eines Feuers ausgesetzt war,
sie entfernten den Stein, der klein und leicht zu handhaben war, in der Tiefe
von weiteren zwei Fuß fanden sie SECHS MESSINGPLATTEN, gesichert und gebunden
durch zwei Eisendrähte, die aber so verwittert waren, daß sie bei der ersten
Berührung zu Staub zerfielen. Die Platten waren vollständig mit Rost bedeckt,
der fast die Zeichen verdeckte, die darauf verzeichnet waren; aber nachdem sie
einen chemischen Prozeß durchliefen, waren die Inschriften klar und deutlich
zu erkennen ...
Von wem die Platten abgelegt wurden muß für immer ein Geheimnis bleiben, außer
ein Gelehrter im Entziffern von Hieroglyphen wird gefunden, der das Geheimnis lüftet.
Manche erheben den Anspruch, daß Smith, der Mormonenführer, in der Lage ist, sie
zu lesen. Falls er es kann, wird er der Öffentlichkeit einen großen Dienst
erweisen, indem er das Geheimnis lüftet, das sie umgibt. Wir haben erfahren,
daß ein Mormone anwesend war, als die Platten gefunden wurden, von dem gesagt
wird, daß er vor Freude in die Luft sprang wegen der Entdeckung und bemerkte,
daß es die Authentizität des Buches Mormon beweisen würde was es
zweifellos wird ...
Die oben erwähnten Platten wurden letzte Woche in dieser Stadt ausgestellt und
sind jetzt, wie wir hören, in Nauvoo, um vom Mormonenprophet untersucht zu werden.
Das öffentliche Interesse ist geweckt und wenn Smith die Hieroglyphen auf den
Platten entziffern kann, wird er mehr Licht auf die Frühgeschichte dieses
Kontinents werfen, als irgendein lebender Mensch. (Times and Seasons,
1843, Band 4, S.186f.)
Hier ist ein Foto von Zeichnungen, die die Mormonen von den Kinderhook-Platten
machten. Abgebildet ist nur eine Seite jeder Platte (siehe History of the Church,
Band 5, S.376ff.)
In einem Brief aus Nauvoo, datiert vom 2. Mai 1843, schreibt Charlotte Haven:
Wir hören sehr oft von unseren Freunden in Quincy durch Herrn Joshua Moore,
... Sein letzter Besuch war vergangenen Samstag und er brachte ein halbes Dutzend
dünner Teile aus Messing mit, offenbar sehr alt, in Form einer Glocke etwa fünf oder
sechs Zoll lang. Es waren Einritzungen darauf, die wie symbolische Zeichen aussahen.
Sie wurden kürzlich in einem Hügel ein paar Meilen hinter Quincy gefunden, sagte
er. Als er sie Joseph zeigte, sagte letzterer, daß die Zeichen oder die Schrift
darauf ähnlich denen seien, in denen das Buch Mormon geschrieben war und falls
Herr Moore sie hierlassen könnte, dachte er, daß er sie mit Hilfe von
Offenbarung würde übersetzen können. So kann bald ein Zusatz zu dem
heiligen Buch erwartet werden. (Der Brief eines Mädchens von
Nauvoo, Overland Monthly, Dezember 1890, S.630).
Laut History of the Church akzeptierte Joseph Smith diese Platten als
authentisch und behauptete sogar, einen Teil davon übersetzt zu haben:
Montag, 1. Mai ...Ich füge Zeichnungen von den sechs Messingplatten
ein, die nahe Kinderhook im Kreis Pike am 23. April von Herrn Robert Wiley
und anderen gefunden wurden, während sie in einem großen Hügel gruben. Sie
fanden ein Skelett etwa sechs Fuß von der Erdoberfläche, das neun Fuß groß
gewesen sein muß. Die Platten wurden auf der Brust des Skeletts gefunden und
waren auf beiden Seiten mit altertümlichen Zeichen bedeckt.
Ich habe einen Teil davon übersetzt und herausgefunden, daß sie die Geschichte
der Person enthalten, mit der sie gefunden wurden. Er war ein Nachkomme Hams,
durch die Lenden Pharaohs, König von Ägypten, und daß er sein Königreich vom
Herrscher über Himmel und Erde erhielt. (History of the Church,
Band 5, S.372)
Am 15. Januar 1844 erschien in Times and Seasons diese Aussage:
Warum werden die Umstände der kürzlich in einem Hügel im Kreis Pike,
Illinois, von Herrn Wiley gefundenen Platten und Knochen und tausend anderen
Dingen das Buch Mormon als wahr beweisen? Antwort: Weil es wahr ist!
(Times and Seasons, Band 5, S.406)
Eine Anzahl Einwohner von Kinderhook bestätigten, daß die Platten von R. Wiley
einem Hügel entnommen wurden:
Wir, die Einwohner von Kinderhook, deren Namen angefügt sind, zertifizieren
und verkünden, daß am 23. April 1843, während der Ausgrabung eines großen
Hügels in dieser Gegend, Herr R. Wiley sechs Messingplatten in Glockenform, bedeckt
mit altertümlichen Zeichen, dem besagten Hügel entnahm. Besagte Platten waren sehr
stark oxidiert die Bänder und Ringe an besagten Platten zerfielen bei
geringstem Druck zu Staub. Die oben beschriebenen Platten haben wir Herrn Sharp
übergeben, um sie mit nach Nauvoo zu nehmen.
ROB'T WILEY, W. P. HARRIS,
G.W.F. WARD, W. LONGNECKER,
FAYETTE GRUBB, IRA S. CURTIS,
GEO. DECKENSON, W. FUGATE,
J. R. SHARP.
(Times and Seasons, Band 4, S.186, 1. Mai 1843)
Unglücklicherweise, aus Sicht der Mormonen, wurde später entdeckt, daß die Platten
Fälschungen waren, hergestellt mit der Absicht, Joseph Smith auszutricksen. W. Fugate,
einer derjenigen, die das Zertifikat unterzeichneten, schrieb folgendes in einem Brief
an James T. Cobb:
Mound Station, Ill.
30. Juni 1879
Herr Cobb:
Ich erhielt ihren Brief in Bezug auf jene Platten, und ich sage als Antwort, daß sie
HUMBUG waren, erdacht von Robert Wiley, Bridge Whitton und mir. Whitton ist tot. Ich
weiß nicht, ob es Wiley ist oder nicht. Keiner der neun Personen, die das Zertifikat
unterzeichneten, kannten das Geheimnis, außer Wiley und ich.
Wir lasen in Pratts Prophezeiung, daß noch Wahrheit aus der Erde hervorspringen
wird. Wir beschlossen, die Prophezeiung durch einen Scherz zu erfüllen. Wir
machten bald unsere Pläne und führten sie aus, Bridge Whitton schnitt sie aus einigen
Kupferstücken; Wiley und ich machten die Hieroglyphen, indem wir Eindrücke in
Bienenwachs machten, sie mit Säure füllten und dies auf die Platten legten. Als sie
fertig waren, legten wir sie zusammen mit Rost aus Salpetersäure, altem Eisen und
Blei, und banden sie mit einem Stück Reifeisen zusammen und bedeckten sie
vollständig mit Rost.
Unsere Pläne funktionierten bewundernswert. Ein bestimmter Sonntag wurde zum Graben
ausgewählt. Die Nacht zuvor ging Wiley zu dem Hügel, wo er vorher bis zu einer Tiefe
von etwa acht Fuß gegraben hatte, wo es einen flachen Stein gab, der hohl darunter
klang, und legte sie darunter. Am nächsten Morgen waren eine ganze Anzahl Einwohner
da, um bei der Suche zu helfen, es waren zwei Mormonenälteste (Marsh und Sharp)
anwesend. Der Stein war bald entfernt, aber es verging einige Zeit, bis die Platten
entdeckt wurden. Ich nahm sie schließlich auf und rief Ein Stück Altmetall!
Fayette Grubb riß sie mir aus der Hand und schlug sie gegen einen Stein und sie
zerfielen in Einzelteile. Dr. Harris untersuchte sie und sagte, sie enthielten
Hieroglyphen. Er nahm Säure und entfernte den Rost und schon bald wurden sie ausgestellt.
Unter diesem Stein, ein kuppelförmiges Aussehen etwa drei Fuß im Durchmesser, gab
es einige Knochen im letzten Stadium der Verwesung, auch einige Tonscherben und
Holzkohle. Es wurde kein Skelett gefunden. Sharp, der Mormonenälteste, sprang und
schrie vor Freude und sagte, Satan war ihm erschienen und forderte ihn auf, nicht zu
gehen, es sei ein Scherz von Fugate und Wiley, aber zu späterer Stunde erschien ihm
der Herr und sagte ihm, er solle gehen, der Schatz sei dort.
Die Mormonen wollten die Platten zu Joe Smith bringen, aber wir ließen sie nicht gehen.
Einige Zeit später borgte sich ein Mann, mit angeblichem Namen Savage aus Quincy, die
Platten von Wiley, um sie seinen belesenen Freunden dort zu zeigen, und brachte sie
zu Joe Smith. Genau die gleichen Platten bekam Wiley zurück, der sie Professor
McDowell aus St.Louis für sein Museum gab.
W. Fugate
STATE OF ILLINOIS
BROWN COUNTY. SS
W. Fugate, der ordnungsgemäß vereidigt wurde, sagt unter Eid aus, daß der obige
Brief, der einen Bericht der nahe Kinderhook gefundenen Platten enthält, wahr und
richtig ist, zu seiner besten Erinnerung.
W. Fugate
Vor mir unterschrieben und beeidigt am 30sten Tag des Juni 1879.
Jay Brown, J. P.
(Welby W. Ricks: The Kinderhook Plates, wiedergegeben in Improvement Era,
September 1962)
Zur Zeit des Bürgerkrieges gingen die Kinderhook-Platten verloren. M. Wilford
Poulson, ein früherer Lehrer an der BYU und ein Student der zeitigen Mormonengeschichte,
sagte uns, daß er eine der originalen Kinderhook-Platten im Chicago Historical
Society Museum fand, sie aber falsch bezeichnet war als eine der originalen Goldplatten
des Buches Mormon. Die Platte, die Herr Poulson fand, wurde als Nummer 5 der Abbildungen
identifiziert, die sich in History of the Church finden. Bis auf einen Säurefleck
auf einer Seite ist sie in hervorragendem Zustand. Herr Poulson leistete einen großen
Teil der Forschungsarbeit bezüglich der Kinderhook-Platten und war davon überzeugt,
daß sie in den 1840ern gemacht wurden, wie W. Fugate behauptete.
Welby W. Ricks, ehemaliger Präsident der Archaeologic Society der BYU, hatte eine
andere Meinung bezüglich dieser Platten. Im September 1962 verkündete er:
Die kürzliche Wiederentdeckung einer der Kinderhook-Platten, die von Joseph
Smith jun. begutachtet wurden, bestätigt seine prophetische Berufung und offenbart
die falschen Aussagen, die von einem der Finder gemacht wurden ...
Diese Platten befinden sich jetzt wieder in ihrer ursprünglichen Kategorie der
Echtheit.
Was Gelehrte von dieser altertümlichen Aufzeichnung in künftigen Jahren lernen
mögen oder was durch göttliche Macht übersetzt werden mag, ist ein erhebender
Gedanke für Betrachtung.
So viel steht fest. Joseph Smith jun. ist als wahrer Prophet und Übersetzer von alten
Aufzeichnungen durch göttliche Mittel bestätigt und alle Welt ist eingeladen, die
Wahrheit zu untersuchen, die der Erde nicht nur mit dem Kinderhook-Platten
entsprang, sondern genauso mit dem Buch Mormon. (Welby W. Ricks: The
Kinderhook Plates, wiedergegeben in Improvement Era, September 1962)
Herr Ricks baut seine Schlußfolgerung auf den Umstand auf, daß zwei nicht-HLT
Berufsgraveure die Platte begutachteten und eine eidesstattliche Erklärung
abgaben, in der sie aussagen, daß die Platte mit einem spitzen Gegenstand graviert
und nicht mit Säure geätzt wurde. Der Leser wird sich erinnern, daß W.
Fugate behauptete, daß die Hieroglyphen geformt wurden, indem wir Eindrücke in
Bienenwachs machten, sie mit Säure füllten und dies auf die Platten legten.
Herr Ricks fühlt, daß dieser Widerspruch solcher Natur ist, daß er Fugates gesamte
Geschichte hinfällig macht. Wir können diesbezüglich nicht mit Herrn Ricks
übereinstimmen, denn es gibt weitere Beweise, die belegen, daß die Platten
Fälschungen waren.
Im Sommer 1965 wurde George M. Lawrence, einem mormonischen Physiker, die Erlaubnis
erteilt, die überdauernde Platte zu untersuchen und einige zerstörungsfreie
physikalische Studien daran vorzunehmen. Herr Lawrence genehmigte uns großzügig,
von seiner Studie zu zitieren, die er kürzlich überarbeitet hat. In der
Zusammenfassung erklärt er:
Die Platte ist nicht aus reinem Kupfer. Es könnte Messing mit wenig Zink
oder eine Bronze sein. Die Abmessungen, Toleranzen, Zusammensetzung und Bearbeitung
sind übereinstimmend mit den Möglichkeiten einer Schmiede von 1843 und
mit der Fälschungsgeschichte der ursprünglichen Teilnehmer. Die Charakteristika
der Schriftfurchen sind mit großer Genauigkeit unter Nutzung der einfachen
Säure-Wachs-Technik wiederholbar, im Gegensatz zum Urteil der Graveure.
(George M. Lawrence: Report of a Physical Study of the Kinderhook Plate Number 5)
Herr Lawrence machte sogar seine eigenen Ätzungen unter Nutzung von Bienenwachs und
Salpetersäure:
Um diese Ätzungen zu machen, schmolz ich eine dünne Schicht Bienenwachs (Paraffin
ist zu spröde) auf ein Stück Messing auf, ritzte mit der Spitze eines Schreibers
Inschriften in den Wachs und ätzte dann das freigelegte Metall mit einigen
Tropfen konzentrierter Salpetersäure. Die Salpetersäure tendiert, in Tropfen zu
verbleiben, weil das Wachs davon nicht benetzt wird. Die Säuremenge in einem Tropfen
reicht aus, um etwa die richtige Tiefe der Furchen unter dem Tropfen zu erzeugen.
Die Furchen sind recht unterschiedlich in Tiefe und Breite entsprechend der
Abweichungen in Wachshöhe, Schreiberstellung und der erlaubten Ätzzeit. Aber nach
ein paar Versuchen, die Tiefe zu kontrollieren, war ich in der Lage, einheitlichere
Inschriften als die tatsächlichen herzustellen. (Report of a Physical Study
of the Kinderhook Plate Number 5, S.2)
Auch wenn Herr Lawrence herausfand, daß nur die regelmäßigeren meiner Furchen
so weich wie die der Kinderhook-Platte sind, bemerkte er einige interessante
Ähnlichkeiten zwischen seinen Ätzungen und denen auf der Kinderhook-Platte:
Einige dieser Charakteristika eines Säure-Bienenwachs-Prozesses sind:
Gerundetete Furchenenden und -böden. Weiches Kupfer ergibt Furchenkanten geringeren
Winkels als härtere Metalle wie Gelbmessing oder Stahl. Das Fehlen von Rillen entlang
der Längsachse der Furche. Manchmal gibt es ein zusätzliches Gebiet der Säurewirkung,
wenn zwei Linien spitzwinklig ineinanderlaufen hervorgerufen durch das Hineinarbeiten der
Säure unter den schmalen Wachskeil zwischen den beiden Linien. Die meisten Furchen kreuzen
sich mit genau der gleichen Tiefe ohne Anzeichen, welche Furche zuletzt gemacht wurde. Die
Planheit des Metalls in der Umgebung der Furchen ist nicht gestört. Bläschen,
die beim Ätzvorgang gebildet wurden, formen Unregelmäßigkeiten oder Klumpen
entlang der Längsachse der Furche. Die Größe dieser Unregelmäßigkeiten
kann ein wenig durch Umrühren oder Verdünnen kontrolliert werden.
Die obigen Charakteristika dieser Form des Ätzens wurden auf der tatsächlichen
Kinderhook-Platte vorgefunden.
Die Platte hat einen Rand, lange Furchen entlang den Seiten- und Bodenkanten,
die mit einem scharfen Messer mit einigem Druck gemacht worden sein könnten. An diesen
Furchen ist das Metall verformt und Spuren können auf der gegenüberliegenden Seite
ausgemacht werden. Das trifft nicht auf die Inschriften zu, obwohl viele davon tiefer sind
als die Messermarkierungen. Meine Versuche, die Inschriften durch Einritzen herzustellen,
waren nicht erfolgreich. (Report of a Physical Study of the Kinderhook Plate
Number 5, S.2f.)
Welby W. Ricks weist darauf hin, daß W. Fugate sagte, die Platten waren aus Kupfer gemacht,
während ursprünglich behauptet wurde, die Platten seien aus Messing:
...die ursprünglichen Finder sagten, die Platten waren aus Messing. Herr Fugate sagte,
daß die Platten aus einigen Kupferstücken gemacht wurden. (The
Kinderhook Plates, wiedergegeben in Improvement Era, September 1962)
Obwohl es zutrifft, daß Herr Fugate in seiner eidesstattlichen Erklärung sagte, die
Platten waren aus Kupfer gemacht, denken wir, daß dies ein leicht zu machender Fehler ist
und nicht benutzt werden sollte, um den Rest seiner Aussage für ungültig zu erklären.
Es ist interessant, daß selbst W. P. Harris, der Mann, der die Platten nach ihrer
Entdeckung reinigte, aussagte, daß sie zuerst aus Kupfer gemacht zu sein schienen:
Die Platten erschienen zuerst aus Kupfer gemacht und hatten das Aussehen, von
Zeichen bedeckt zu sein. (History of the Church, Band 5, S.375f.)
George M. Lawrence gab diese interessanten Informationen bezüglich der Zusammensetzung
der Platte, die er untersuchte:
Weil die Platte für zerstörungsfreie Tests geborgt war, wurde keine nasse
chemische Analyse oder Spektralanalyse gemacht. Daher ist die genaue Legierung der Platte
bislang unbekannt. Dennoch, die Dichte und Farbe der Platte und die Ergebnisse einer
Röntgenstrahlen-Beugungsanalyse weisen ihrer Legierung einige nützliche Grenzen
zu. Die Farbe liegt irgendwo zwischen der von Bronze und gewöhnlichem Gelbmessing. (Es
überrascht nicht, daß die ursprünglichen Berichte über die Platte uneinig sind, ob es
Messing oder Kupfer ist.) Die Dichte beträgt 8,6 ±0,1 g/cm³. Die Winkel der zwölf
Röntgen-Beugungs-Linien zeigen, daß die atomare Kristallstruktur
eine kubisch-flächenzentrierte wie die des Kupfers ist, aber mit einem Atomabstand
1,27 ±0,16 % größer als der des Kupfers. Eine solche Erhöhung der
durchschnittlichen Kristallgröße wird gewöhnlich durch eine Mischung des Kupfers mit
anderen Metallen im festen Zustand bewirkt. Um mit der gemessenen Dehnung übereinzustimmen,
sollte die Legierung ein 23%-Zink77%-KupferMessing oder eine
8%-Zinn92%-KupferBronze oder Kupfer mit ähnlichen Anteilen
verschiedener anderer Metalle oder deren Kombination sein. Die Dichte
stimmt mit der des 23%-ZinkMessings (niedriglegiertes Messing) überein,
aber nicht mit der der erwähnten Bronze. (Report of a Physical Study of the
Kinderhook Plate Number 5, S.1)
Herr Lawrence erwähnt zusätzlich seine Annahme, daß die Platte bei der Historical
Society nachgedunkelt ist. Außerdem sagt Herr Lawrence:
Eine nützliche definitive Aussage ist, daß es nicht das natürliche Kupfer (99%
rein) ist, das sich in Objekten fand, die von Indianern der Großen-Seen-Region
gemacht wurden.
Der Mormonenhistoriker B. H. Roberts behauptete, der Umstand, daß Herr Fugate
36 Jahre wartete, bis er erzählte, daß die Platten als Scherz hergestellt
wurden, mache seine Geschichte ungültig:
Über diese Darstellung der Materie muß man nur sagen, daß es etwas sonderbar ist,
daß Herr Fugate allein, von den besagten drei, die sich verschworen haben sollen, den
Betrug zu verüben, ihn enthüllen sollte, und daß er damit von 1843 bis 1879 eine
Spanne von sechsunddreißig Jahren warten sollte, wenn er und die angeblich mit
ihm Verbündeten eine solch ausgezeichnete Gelegenheit hatten, die hohlen Vorspiegelungen
des Propheten während seiner Lebenszeit bloßzustellen wenn Fugates Geschichte
wahr ist ... Der Umstand, daß Fugates Geschichte bis sechsunddreißig Jahre nach dem
Ereignis nicht erzählt wurde, und daß er allein von all denen, die mit dem Ereignis
verbunden waren, diese Version davon erzählt, ist eher ein starker Beweis, daß seine
Geschichte ein Scherz ist, nicht die Entdeckung der Platten und auch nicht die
Eingravierungen darauf. (History of the Church, Band 5, S.379, Fußnote)
Welby W. Ricks nutzt das gleiche Argument wie Roberts, in dem Versuch, die Geschichte
zu untergraben:
Für sechsunddreißig Jahre blieben die Platten indiskutabel, aber 1879 schrieb
Herr Wilbur Fugate, einer der Männer, die zur Zeit des Fundes anwesend waren, einen
Brief an Herrn James T. Cobbs mit der Aussage, die Platten wären Humbug.
... von den Zeugen des Fundes war Herr Fugate der einzige, der die Platten als
gefälscht erklärt. Die anderen starben, ohne etwas von einem Scherz oder Streich
gesagt zu haben ... Herr Fugate wartete eine verdächtig lange Zeit, sechsunddreißig
Jahre um genau zu sein, was fünfunddreißig Jahre nach dem Tod seiner Beute war, bevor
er die Platten für Humbug erklärte, wenn er es innerhalb ein paar Wochen
nach ihrer Entdeckung hätte tun können. Klingt das wie ein Mann, der gespannt darauf
wartet, etwas in seiner Falle zu fangen? (The Kinderhook Plates,
wiedergegeben in Improvement Era, September 1962)
In Wirklichkeit gibt es Beweise, daß der Scherz viele Jahre vor Fugates eidesstattlicher
Erklärung enthüllt wurde. Dr. Wyle gibt diese Information:
Jetzt höre nur, was mir von einem Mormonenältesten erzählt wurde, einem
Augen- und Ohrenzeugen: Eine 'Ältestenklasse', elf oder zwölf, von denen
ich einer war, versammelte sich 1858 im Endowment-Haus. Apostel Orson Pratt
erzählte uns, daß er ein Werk gelesen habe, in dem ein Bericht der Kinderhook-Platten
gegeben wurde. Eine archäologische Gesellschaft hatte von den Platten gehört
und wollten einen verlässlichen Bericht über sie. Sie sandten zwei Männer
hinunter nach Kinderhook, Illinois, um die Sache zu untersuchen. Diese Männer
waren dort zwei oder drei Wochen ohne Resultat geblieben. Letztlich wurden ihnen
die Namen der betreffenden Parteien bekannt, und daß die Platten von einem
Schmied gemacht wurden; sie erfuhren es von dem Künstler selbst. Pratt sagte
der 'Klasse', daß er genauso davon überzeugt sei, daß die Platten ein Betrug
wären. (Dr. W. Wyle: Mormon Portaits, 1886, S.211)
W. P. Harris war einer der neun Zeugen für die Platten, und auch er machte eine
separate Erklärung, wie er die Platten reinigte usw. (siehe History of the
Church, Band 5, S.374ff.). Im Jahr 1855 (24 Jahre vor Fugates eidesstattlicher
Erklärung) schrieb Harris einen Brief, in dem er aussagte, daß die Platten nicht
echt waren und daß Bridge Whitten seinen Teil des Scherzes bereits zugegeben
hatte:
25. April 1855
Herr Flagg,
Werter Herr, Ihr Schreiben von 4. April kam mir am 23. zu Händen. Diese Sache wird
mit mir alt, obgleich ich Gefühle und Respekt für Wahrheit habe.
Vor einigen Jahren war ich mit einer Anzahl in oder nahe Kinderhook anwesend und
half zu der Zeit graben, als die Platten gefunden wurden, wovon ich denke, daß
Sie sich auf sie beziehen. Robert Wiley, ein ansässiger Händler, sagte, er habe
eine Anzahl merkwürdiger Träume gehabt (wie ich erfahren habe), daß es etwas in
einem Hügel nahe Kinderhook gab. Wenn ich mich recht entsinne, begann er am
Samstag zu graben, und am Sonntag wurde die Entdeckung gemacht. Ich war mit
einer ansehnlichen Gruppe anwesend. Die Platten wurden von Fayette Grubb in
der Grube gefunden. Ich wusch und reinigte die Platten und machte letztlich
eine aufrichtige eidesstattliche Erklärung für sie.
Aber seither sagte mir Bridge Whitten, daß er die Platten zuschnitt und
vorbereitete, und daß er (B. Whitten) und R. Wiley sie selbst eingravierten,
und daß sie die Nacht zuvor Salpetersäure auf sie taten, damit sie mit
verrostetem Eisenring und Band gefunden würden. Und daß sie zu dem Hügel
getragen, im Schmutz gewälzt und vorsichtig in die Grube fallengelassen
wurden, wo sie gefunden wurden.
Wilbourn Fugit schien der Chef zu sein, mit R. Wiley und B. Whitten. Fugit
lebt in Kinderhook und B. Whitten in Alton, Illinois, an die Sie sich beide
wenden können.
Nachdem ich Ihren Brief empfangen hatte, habe ich Dr. med. P. M. Parker gesehen,
der letzten Winter in St.Louis, Missouri, graduierte. Dr. Parker sagt, daß
R. Wiley seit dem Fund der Platten am gleichen Ort an der gleichen Schule
graduierte, und daß Professor der Chirurgie McDowell die Platten in seinem
Büro hat und daß er (Dr. Parker) sie letzten Winter dort sah.
Wenn es Ihnen Befriedigung verschafft, schreiben Sie an Dr. P. M. Parker, an
Wilbourn Fugit und Bridge Whitten. Herr W. Murray sagte, daß er Ihnen über
diese Angelegenheit geschrieben hat. Was Herr Murray sagt, darauf können
Sie sich verlassen.
Ich glaube, ich habe alles erwähnt, soweit ich weiß, daß es Ihnen eine
Befriedigung sein würde, daher verbleibe ich mit Hochachtung, Brüderlich
Ihr W. P. Harris.
Herr W. C. Flagg,
P.S. Herr Fugit, Herr Whitten und ich gehören alle einer Gruppe an, die
von der Wahrheit Zeugnis geben sollen. Falls irgend etwas anliegt, daß sie
wieder von mir zu hören wünschen (einem alten Mann weit über sechzig),
schreiben Sie mir bitte und ich werde Ihnen freudig alle Informationen
geben, die ich habe. Es ist eine späte Stunde und ich habe den ganzen Tag
im Garten gearbeitet und meine Gesundheit ist sehr schlecht. Daher hoffe
ich, Sie werden entschuldigen. Respektvoll, W. P. H. (Journal
of the Illinois State Historical Society, 1912, Band 5, Nummer 2, S.271ff.,
zitiert in James D. Bales: The Book of Mormon?, S.95f.)
So sehen wir, daß Herr Fugate nicht der einzige war, der den Scherz enthüllte.
Wenigstens 24 Jahre bevor Fugate seine eidesstattliche Erklärung ablegte sagte
einer der Zeugen aus, daß es ein Scherz war.
B. H. Roberts fragte, warum sie den Scherz nicht zu Joseph Smiths Lebzeiten
enthüllten. Die vernünftige Antwort ist, daß sie darauf warteten, daß Joseph
Smith die Platten übersetzt, aber er wurde etwa ein Jahr, nachdem die Platten
gefunden wurden, ermordet und er veröffentlichte nie eine Übersetzung. Die
Aussage, daß er einen Teil davon übersetzt habe und herausfand, daß
sie die Geschichte eines Nachkommens Hams enthielten, wurde nicht veröffentlicht,
bis die Mormonen nach Utah kamen.
Selbst B. H. Roberts muß zugeben, daß Joseph Smiths Aussage, daß der Fund
echt war und daß er einige der Zeichen übersetzte, den angeblichen Verschwörern
zu jener Zeit nicht bekannt gewesen sein mag ... (History of the Church,
Band 5, S.379). Offensichtlich warteten sie darauf, daß Joseph Smith ein weiteres
Buch der Schriften aus diesen Platten ableitete. Fawn M. Browdie
merkt an:
Joseph notierte in seinem Tagebuch, daß er einen Teil davon übersetzte
und entdeckte, es sei die Geschichte der Person gewesen, deren Knochen in dem Hügel
lagen, ein Nachkomme Hams, durch die Lenden Pharaohs, König von Ägypten.
Wenn die Kinderhook-Verschwörer erwarteten, ein weiteres Buch Abraham aus ihrem
Schwindel entstehen zu sehen, wurden sie enttäuscht. (Fawn M. Browdie:
No Man Knows My History, New York, 1957, S.291)
Verfälschung der Geschichte
Um die Geschichte der Kinderhook-Platten zu unterstützen, haben Mormonenhistoriker
wenigstens zwei entscheidende Änderungen in Joseph Smiths History of the Church
vorgenommen.
In seiner eidesstattlichen Erklärung behauptete Herr Fugate, daß zu der Zeit zwei
Mormonenälteste (Marsh und Sharp) anwesend waren, als die Platten gefunden wurden,
und daß Sharp, der Mormonenälteste, sprang und schrie vor Freude ... Der
Umstand, daß wenigstens ein Mormone anwesend war und daß er vor Freude sprang, wurde
in der Mormonenpublikation Times and Seasons abgedruckt:
Wir haben erfahren, daß ein Mormone anwesend war, als die Platten
gefunden wurden, von dem gesagt wird, daß er vor Freude in die Luft sprang
wegen der Entdeckung und bemerkte, daß es die Authentizität des Buches
Mormon beweisen würde was es zweifellos wird. (Times and
Seasons, Band 4, S.187)
Offenbar konnten einige Mormonenhistoriker erkennen, daß der Umstand, daß ein
Mormone anwesend war, Zweifel über die Authentizität der Entdeckung aufkommen
lassen würden; daher druckten sie diese Aussage in Joseph Smiths History
verfälscht ab, damit niemand wissen würde, daß ein Mormone anwesend war und daß
er vor Freude in die Luft sprang. In History of the Church lesen wir:
Eine Person, die anwesend war, als die Platten gefunden wurden,
bemerkte, daß es die Authentizität des Buches Mormon beweisen würde was
es zweifellos wird. (History of the Church, Band 5, S.378)
Das Originalzertifikat der Zeugen enthielt die Aussage, daß Herr Sharp die
Platten mit nach Nauvoo nahm. Fugate sagte, der Mormonenälteste, der vor
Freude sprang und schrie, hieß Sharp. In Times and Seasons liest sich
das Ende der Aussage:
...die Bänder und Ringe an besagten Platten zerfielen bei geringstem
Druck zu Staub. Die oben beschriebenen Platten haben wir Herrn Sharp
übergeben, um sie mit nach Nauvoo zu nehmen.
ROB'T WILEY, W. P. HARRIS,
G.W.F. WARD, W. LONGNECKER,
FAYETTE GRUBB, IRA S. CURTIS,
GEO. DECKENSON, W. FUGATE,
J. R. SHARP.
(Times and Seasons, Band 4, S.186)
In History of the Church wurde die Aussage bezüglich Herrn Sharp, der
die Platten mit nach Nauvoo nahm, ohne jede Anmerkung gänzlich gelöscht:
...die Bänder und Ringe an besagten Platten zerfielen bei geringstem
Druck zu Staub.
ROB'T WILEY, W. LONGNECKER, GEO. DECKENSON,
FAYETTE GRUBB, W. FUGATE, W. P. HARRIS,
G.W.F. WARD, J. R. SHARP, IRA S. CURTIS.
(History of the Church, Band 5, S.377)
Der Umstand, daß Mormonenhistoriker Joseph Smiths History zu fälschen
hatten, um Bezüge zu Nauvoo und Mormonismus aus den Originalberichten zu
entfernen, läßt weitere Zweifel an der Authentizität der Geschichte der
Kinderhook-Platten aufkommen.
Kindische Fälschungen
Wir denken, daß die Arbeit, die George M. Lawrence über die Kinderhook-Platten
geschrieben hat, beweist, daß es eine moderne Produktion ist. Auch wenn die Alten
Bewohner der Neuen Welt sehr geschickt im Bearbeiten von Metall waren (siehe
Scientific American, April 1966, S.72ff.), können wir uns nicht vorstellen,
daß sie die engen Toleranzen einhalten konnten, die Herr Lawrence an den
Kinderhook-Platten gefunden hat:
Die Platte ist etwa 7,3 cm hoch, wiegt 17,6 g und hat eine
Fläche von 30 cm². Der Durchmesser des Loches an der Oberkante
beträgt 3,2 mm und ist rund mit einer Abweichung von weniger als
25 µm. Das Metall ist um das Loch herum erhaben, was annehmen
läßt, daß es ausgestanzt wurde.
Vielleicht die auffälligste Charakteristik der Platte bei visueller
Untersuchung ist ihre gute Einheitlichkeit in der Dicke und die örtliche
Ebenheit der Oberfläche. Die Dicke der Platte wurde an etwa 50 Punkten
der Oberfläche auf eine Genauigkeit von 5 µm bestimmt. Die
Platte hat eine leichte Konusform, sie wird zur Unterkante hin etwas
dünner. Man kann die Dicke mit 762 ±25 µm beschreiben,
außer für die letzten 6,35 mm Konusform an der Unterkante, wo die
Platte etwa 51 µm dünner wird.
Das Metall der Platte ist feinkörnig und homogen, wie moderne Metalle sind.
Es federt nicht beim Biegen wie wärmebehandeltes Kupfer. Abgesehen von
Kratzern ist die Oberfläche glatt, als wenn die Platte gewalzt
statt gehämmert oder gegossen wurde. Es gibt keine Hinweise für Korrosion,
ausgenommen den etwa 2 cm großen Säurefleck auf der Rückseite.
Diese Stelle ist recht irregulär, etwa 250 µm tief und schneidet
sich in die Oberfläche entlang einer scharf definierten Grenze ein. Die
scharfe Kante ist charakteristisch für Säure, die eine fettige oder
gewachste Oberfläche angreift, während Säure auf sauberen
Metalloberflächen ausgefranste Kanten produziert.
Ich schließe aus der örtlichen Ebenheit, der geringen Dickeabweichung,
der grundlegenden Oberflächenglätte und dem Konus, daß die Platte
aus einem Blech geschnitten wurde, das gewalzt wurde, wahrscheinlich in
einer Richtung senkrecht zur Länge der Platte. Die Maßgrößen von
Loch und Dicke waren vielleicht 1/8 Zoll und 1/32 Zoll, respektive.
(Report of a Physical Study of the Kinderhook Plate Number 5, S.2)
Wir denken nicht, daß es für einen altertümlichen Einwohner Amerikas
möglich gewesen wäre, eine Platte herzustellen, die so flach ist, und
wir stimmen mit Lawrence überein, daß die Platte aus einem Walzblech
ausgeschnitten worden sein muß. Herr Lawrence informierte uns, daß
Messing in den USA erstmals 1832 in Conneticut gewalzt wurde.
Man sollte beachten, daß Herr Lawrence die Platte 762 µm
dick befunden hat. Dies ist eine Abweichung von nur einem oder zwei
Tausendstel von 1/32 Zoll. Daraus schließen wir, daß die
Kinderhook-Platten aus einem Standardblech von 1/32 Zoll
Dicke geschnitten wurden. Beachtenswert ist auch das Loch an der
Oberkante, das mit 3,2 mm nur ein Tausendstel größer als
1/8 Zoll ist.
George M. Lawrence sagte: Die Abmessungen, Toleranzen, Zusammensetzung
und Bearbeitung sind übereinstimmend mit den Möglichkeiten
einer Schmiede von 1843 und mit der Fälschungsgeschichte
der ursprünglichen Teilnehmer. Die Beweise von der
Kinderhook-Platte selbst indizieren dann, daß sie eine
Fälschung ist. James D. Bales gibt diese interessante Information
bezüglich der Kinderhook-Platten:
Die Platten werden im Fourth Report of the Bureau of American
Ethnology, S.247, als die Arbeit eines Dorfschmieds angeführt.
F. S. Dellenbaugh erwähnt sie als das Werk eines Illinois-Schmieds
und erklärt, daß sie eine Fälschung sind. (The North Americans of
Yesterday, S.49)
James H. Breasted, Orientologe, Historiker, Ägyptologe und Professor
für Ägyptologie an der University of Chicago von 1905 an für
einige Jahre hernach schrieb in einem Brief an R. B. Neal
am 20. April 1914, die Kinderhook-Platten sind
natürlich eine kindische Fälschung, wie die wissenschaftliche
Welt seit Jahren weiß ...
Wozu summiert sich dies alles auf? Heißt das nicht einfach, daß einer
der Funde, von denen die Heiligen der Letzten Tage glaubten,
es würde das Buch Mormon unterstützen, es nicht unterstützt, und daß
es kein wirklicher Schlag gegen das Prophetentum Joseph Smiths ist?
Durchaus nicht, denn wie Charles A. Shook richtig bemerkte in
einem persönlichen Brief an den Autor Nur ein Bogus-Prophet
übersetzt Bogus-Platten. Wo wir Smith als Übersetzer von Platten
überprüfen können, wurde er des Betrugs für schuldig befunden.
Wie können wir ihm im Hinblick auf seine Behauptungen zum Buch Mormon vertrauen?
Wenn wir ihm nicht vertrauen können, wo wir ihn überprüfen können,
so können wir ihm nicht vertrauen, wo wir seine Übersetzungen nicht
überprüfen können.
Smith versuchte den Leuten vorzumachen, er hätte einige der Platten
übersetzt. Die Platten hatten keine solche Mitteilung, wie Smith von
ihnen behauptete. Smith zeigte somit seine Bereitschaft, Menschen betrügerisch
glauben zu machen, daß er die Macht hatte, etwas zu tun, was nicht getan werden
konnte. (James D. Bales: The Book of Mormon?, Old Paths Book
Club, 1958, S.95ff.)
Dieser Artikel wurde von Jerald und Sandra Tanner 1968 zusammengestellt und mit
ihrer freundlichen Genehmigung übersetzt.
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