Die Vorverordnungen
Der Name dieser Zeremonien ergibt sich aufgrund der Plazierung vor dem Erhalt des
Endowments. Für Verstorbene werden die Verordnungen massenweise abgearbeitet. Die
hier beschriebene Prozedur bezieht sich daher auf den Empfang durch Lebende.
Der Endowmentempfänger kauft sich im Tempelladen ein Paar Garments und betritt
dann den Tempel. Er wird in einen Raum geschickt, wo er von einem Tempelarbeiter
Belehrungen über die bevorstehenden Zeremonien und den Umgang mit den Garments
empfängt. Er hört also von der Waschung, der Salbung, dem Neuen Namen und
dem Endowment, von denen er vorher noch keine Kenntnis hatte, und wird ermahnt, seine
Garments ständig zu tragen, sie nicht öffentlich zu zeigen, sie nicht auf
den Fußboden zu werfen usw. Der Tempelarbeiter beruhigt vorsorglich, dass alle
folgenden Zeremonien vielleicht ungewohnt aber nicht entwürdigend sein werden.
Anschließend wird der Verordnungsempfänger mit einer Art Poncho aus sehr
leichtem Stoff in den Umkleideraum geschickt, wo er sich aller Kleidung entledigt und
den Poncho überzieht, der etwa bis zu den Knien reicht und an der Seite offen ist.
Damit geht er in einen kleinen Raum - den Waschungsraum.
Die Waschung
Ein Tempelarbeiter nimmt eine rituelle Waschung vor, indem er seine Hand in ein
Gefäß mit Wasser taucht und dann die betreffende Stelle des Körpers
durch Berührung mit der Hand benetzt. Dabei benutzt er folgende Worte:
Bruder/Schwester [Name des Empfängers], mit Vollmacht wasche ich dich, damit du
rein sein mögest vom Blut und den Sünden dieser Generation. Ich wasche deinen
Kopf, damit dein Verstand klar arbeiten und schnelle Wahrnehmung haben möge; deine
Augen, damit sie deutlich sehen und die Dinge Gottes erkennen mögen; deine Ohren,
damit sie das Wort des Herrn hören mögen; deinen Mund und deine Lippen, damit
sie nicht arglistig sprechen; deine Arme, damit sie das Schwert zur Verteidigung von
Wahrheit und Tugend führen mögen; deine Brust und Eingeweide, damit ihre
Funktion gestärkt sein mögen; deine Lenden und Hüften, damit du fruchtbar
sein mögest in der Verbreitung des göttlichen Samens; deine Beine und
Füße, damit du rennen und nicht müde, laufen und nicht schwach werden
mögest. Dann wird man mit einem Handtuch zu Vorbereitung der nächsten
Zeremonie abgetrocknet.
Die Salbung
Ein weiterer Tempelarbeiter nimmt die rituelle Salbung vor. Der Vorgang ist der
gleiche wie bei der Waschung, nur dass jetzt statt des Wassers Olivenöl
verwendet wird. Der Text wird dahingehend angepasst, bleibt ansonsten jedoch
unverändert.
Nach diesen Vorverordnungen darf der Endowmentempfänger seine Garments anlegen,
wobei er aufgefordert wird, sie von nun an für immer zu tragen, und wird zum
Umkleiden entlassen.
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