68 Siebente Vorlesung über Glauben. Christus das Musterbild, dem Alle trachten sollen gleich zu werden. den ist und einem nicht selig Gewordenen? Wir antworten, daß aus was wir vorher von den himmlischen Welten gesehen haben, müssen sie Wesen sein, welche durch Glauben wirken und durch denselben im Stande sind, allen denen, welche Erben der Seligkeit werden, dienende Geister zu sein; und sie müssen Glauben haben, um sich zu befähigen in der Gegenwart Got- tes zu handeln, sonst können sie nicht selig werden. Und was den wirklichen Unterschied zwischen einer seliggewordenen und einer nicht seliggewordenen Person ausmacht, ist der Unterschied in dem Grade ihres Glaubens; der Glaube der einen Person ist vollkommen genug geworden, das ewige Leben zu erlangen, derjenige der andern Person ist es nicht. Doch um ein wenig genauer zu sein so wollen wir fragen: Wo werden wir ein Musterbild finden, dem wir gleich werden müssen, damit wir Teilhaber des Lebens und der Seligkeit gemacht werden können? oder in anderen Worten, wo können wir ein seliges Wesen finden? Denn wenn wir ein seliges Wesen finden können, so können wir ohne große Schwierigkeit ausfinden, was alle anderen sein müssen, um selig zu werden. Wir denken, daß es keine Streitfrage sein wird, daß zwei Personen, die einander ungleich sind, nicht beide selig werden können; denn was immer die Seligkeit einer Person ausmacht, wird auch die Seligkeit aller Geschöpfe aus- machen, die selig werden; und wenn wir ein seliges Wesen im ganzen Weltall finden können, so können wir sehen, was alle Anderen thun müssen, oder sonst die Seligkeit nicht er- reichen. Wir fragen daher: Wo ist das Vorbild? oder wo ist das erlöste Wesen? Wir schließen, daß unter denjenigen welche an die Bibel glauben, keine Streitfrage entstehen wird, wenn wir sagen, daß es Christus ist. Alle werden damit übereinstimmen, daß er das Vorbild oder das Muster der Seligkeit ist, oder mit anderen Worten, daß er ein seliges Wesen ist. Und wenn wir in unseren Fragen noch fortfahren und fragen warum ist es, daß er selig ist, so würde die Ant- wort sein weil er ein gerechtes und heiliges Wesen ist; und wenn er anders wäre als er ist, so würde er nicht selig sein; denn seine Seligkeit hängt genau von dem ab, was er wirklich ist und nichts Anderem; denn wäre es möglich für |