Lehre und Bündnisse – Vorlesungen über Glauben

(3. deutsche Auflage, 1903)

45
Vierte Vorlesung über Glauben.



Vorlesung 4.
Die Absicht Gottes in der Offenbarung seiner Eigenschaften.

1.  Wir haben in der dritten Vorlesung gezeigt, daß rich-
tige Begriffe von dem Charakter Gottes notwendig sind, um
Glauben an ihn, zur Erlangung des Lebens und der Seligkeit
haben zu können; daß ohne richtige Begriffe seines Charakters,
die Gemüter der Menschen nicht genügend Macht mit Gott
zur Ausübung des, für den Genuß des ewigen Lebens not-
wendigen Glaubens, haben könnten; und daß richtige Begriffe
seines Charakters, so weit es jenen anbetrifft, eine Grundlage
für die Ausübung des Glaubens legen, um sich der Fülle der
Segnungen des Evangeliums Jesu Christi, selbst jener der
ewigen Herrlichkeit, erfreuen zu können. Wir wollen jetzt fort-
fahren, die Verbindung, welche zwischen richtigen Begriffen
von den Eigenschaften Gottes und der Ausübung des Glaubens
an ihn zur Erlangung des ewigen Lebens besteht, zu zeigen.
2.  Lasset uns hier beobachten, daß die wirkliche Absicht,
welche der Gott des Himmels, indem er die menschliche Fa-
milie mit seinen Eigenschaften bekannt machte, vor Augen
hatte, war, daß sie, durch den Begriff des Daseins seiner Attri-
bute, im Stande sein möchten, an ihn Glauben zu haben, und
durch die Ausübung desselben ewiges Leben erlangen könnten,
denn ohne den Begriff des Daseins der göttlichen Eigenschaf-
ten, könnten die Gemüter der Menschen nicht Macht haben, so
an ihn zu glauben, daß sie dem ewigen Leben entgegenschauen
könnten. Der Gott des Himmels, welcher ganz vollkommen die
Zusammensetzung der menschlichen Natur und die Schwachheit
des Menschen kennt, wußte was notwendig war zu offenbaren
und welche Begriffe ihren Gemütern eingepflanzt werden
mußten, daß sie im Stande sein möchten, Glauben an ihn zur
Erlangung des ewigen Lebens zu haben.
3.  Wir wollen zunächst fortfahren, die Eigenschaften Got-
tes, wie sie in seinen Offenbarungen an die menschliche Fa-
46
Vierte Vorlesung über Glauben.
Gottes Eigenschaften – Kenntnis, Glaube, Gerechtigkeit.

milie dargestellt werden, zu erforschen, und zeigen, wie not-
wendig richtige Begriffe seiner Eigenschaften sind, um die
Menschen in den Stand zu setzen, Glauben an ihn haben zu
können; denn ohne daß diese Begriffe in den Herzen der Men-
schen gepflanzt wären, würde es für irgend eine Person, oder
Personen unmöglich sein Glauben an Gott zur Erlangung des
ewigen Lebens haben zu können. Folglich hatten die gött-
lichen Mitteilungen, welche dem Menschen zuerst gemacht wur-
den, die Bestimmung, in deren Gemütern die Begriffe festzu-
setzen, welche zur Ausübung des Glaubens an Gott und zur
Teilnahme an seiner ewigen Herrlichkeit notwendig waren.
4.  In den Offenbarungen, welche er der menschlichen Fa-
milie gegeben hat, haben wir den folgenden Bericht von seinen
Eigenschaften:
5.  Zuerst – Kenntnis. „Gott sind alle seine Werke be-
wußt von der Welt her.“ Apostelg. 15: 18. „Gedenket des
Vorigen von Alters her; denn ich bin Gott, und keiner mehr,
ein Gott, desgleichen nirgend ist; der ich verkündige zuvor, was
hernach kommen soll, und vorhin, ehe denn es geschieht, und
sage, ‚Mein Anschlag bestehet, und ich thue Alles, was mir ge-
fällt‘.“ Jesaia 46: 9, 10.
6.  Zweitens – Glaube oder Macht. „Durch den Glau-
ben merken wir, daß die Welt durch Gottes Wort fertig ist.“
Ebräer 11: 3. „Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde.“
1. Mose 1: 1. „Der Herr Zebaoth hat geschworen und gesagt:
Was gilt es, es soll gehen, wie ich denke, und soll bleiben, wie
ich es im Sinn habe?“ Jesaia 14: 24. „Denn der Herr Ze-
baoth hat es beschlossen; wer wird es wehren? Und seine Hand
ist ausgereckt; wer will sie wenden?“ Jesaia 14: 27.
7.  Drittens – Gerechtigkeit. „Gerechtigkeit und Gericht
ist deines Stuhles Festung.“ Psalm 89: 15. „Verkündiget
und machet euch herzu, ratschlaget mit einander. Wer hat
dies lassen sagen von Alters her, und dazumal verkündiget?
Habe ich es nicht gethan, der Herr? Und ist sonst keiner Gott,
ohne ich; ein gerechter Gott und Heiland.“ Jesaia 45: 21.
„Der Herr ist gerecht in ihr.“ Zephanja 3: 5. „ Aber du Toch-
ter Zions, freue dich sehr und du Tochter Jerusalems jauchze;
47
Vierte Vorlesung über Glauben.
Gericht, Gnade und Wahrheit. Ohne Kenntnis keine Seligkeit.

siehe dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer.“
Sacharja 9: 9.
8.  Viertens – Gericht (Urteilskraft). „Gerechtigkeit
und Gericht ist deines Stuhls Festung.“ Psalm 89: 15. „Er
ist ein Fels; seine Werke sind unsträflich; denn Alles, was
er thut, das ist recht. Treu ist Gott, und kein Böses an ihm,
gerecht und fromm ist er.“ 5. Mos. 32: 4. „Der Herr aber
bleibet ewiglich, er hat seinen Stuhl bereitet zum Gericht.“
Psalm 9: 8.“ In der Herr ist bekannt worden durchs Gericht,
welches er geübet hat.“ Psalm 9: 17.
9.  Fünftens – Gnade (Barmherzigkeit). „Gnade und
Wahrheit sind vor deinem Angesicht.“ Psalm 89: 15.“ Und
da der Herr vor seinem Angesicht überging, rief er, ‚Herr,
Herr Gott barmherzig, und gnädig, und geduldig, und von
großer Gnade und Treue‘.“ 2. Mos. 34: 6. „Aber du mein
Gott, vergabest und warest gnädig.“ Nehemia 9: 17.
10.  Und sechstens – Wahrheit. „Gnade und Wahrheit
sind vor deinem Angesicht.“ Psalm 89: 15. „Geduldig und
von großer Gnade und Treue.“ 2. Mos. 34: 6. „Er ist ein
Fels, seine Werke sind unsträflich; denn Alles, was er thut,
das ist recht.“ 5. Mos. 32: 4. „In deine Hände befehle ich
meinen Geist; du hast mich erlöset, Herr, du treuer Gott.“
Psalm 31: 6.
11.  Durch ein wenig Ueberlegung kann man sehen, daß
der Begriff des Daseins dieser Eigenschaften Gottes notwen-
dig ist, um vernünftige Wesen in den Stand zu setzen, Glau-
ben an ihn haben zu können; denn ohne den Begriff des Da-
seins dieser Eigenschaften Gottes könnten die Menschen nicht
Glauben an ihn, zur Erlangung des Lebens und der Selig-
keit, haben. Denn ohne die Kenntnis aller Dinge würde Gott
nicht im Stande sein, irgend einen Teil seiner Geschöpfe selig
zu machen; denn es ist wegen der Kenntnis, welche er von
allen Dingen, von Anfang bis zu Ende hat, daß er in den
Stand gesetzt ist, seinen Geschöpfen jene Erkenntnis zu geben,
durch welche sie Teilhaber des ewigen Lebens werden; und
wäre es nicht, daß die Menschen den Begriff von der All-
48
Vierte Vorlesung über Glauben.
Ein Begriff von Gottes Eigenschaften notwendig zum Glauben.

wissenheit Gottes in ihren Herzen hätten, so würde es für
sie unmöglich sein, Glauben an ihn zu haben.
12.  Auch ist es nicht weniger notwendig, daß die Men-
schen den Begriff von dem Dasein der Macht Gottes besitzen
sollten; denn wenn Er nicht Macht über alle Dinge hätte,
und durch seine Kraft alle Dinge regieren könnte, und da-
durch seine Geschöpfe, welche ihr Vertrauen in ihn setzen, von
allen Wesen, ob im Himmel, auf der Erde oder in der Hölle,
welche ihre Zerstörung suchen möchten, befreien könnte, so
könnten die Menschen nicht erlöst werden. Doch mit dem
Begriffe von dem Dasein dieser Eigenschaft durchdrungen,
fühlen die Menschen, daß Alle, die ihm Vertrauen schenken,
nichts zu fürchten haben, und daß er Macht hat, Alle vollstän-
dig zu erlösen, die zu ihm kommen wollen.
13.  Es ist auch notwendig zur Ausübung des Glaubens
an Gott, zur Erlangung des Lebens und der Seligkeit, daß
die Menschen den Begriff von dem Dasein der Eigenschaft
der Gerechtigkeit Gottes haben sollten; denn ohne die Idee
des Daseins der Eigenschaft der Gerechtigkeit in dem Herrn,
könnten die Menschen nicht Vertrauen genug haben, sich unter
seine Leitung und Führung zu stellen; denn sie würden mit
Furcht und Zweifel erfüllt werden, und denken, daß der Rich-
ter der ganzen Erde nicht recht thun würde; deshalb, wo
Furcht und Zweifel im Herzen sind, könnte auch kein Glaube
an ihn sein, zur Erlangung des Lebens und der Seligkeit.
Doch wenn der Begriff von der Eigenschaft der Gerechtigkeit
Gottes recht im Herzen eingepflanzt ist, so bleibt kein Raum
für Zweifel mehr und der Geist ist im Stande, sich ohne Furcht
und Zweifel auf den Allmächtigen zu werfen und mit dem un-
erschütterlichsten Vertrauen zu glauben, daß der Richter der
ganzen Erde recht thun wird.
14.  Es ist auch von gleicher Wichtigkeit, daß die Men-
schen den Begriff von dem Dasein der Eigenschaften Gottes
als ein Richter, haben sollten, daß sie im Stande sein mögen,
Glauben an ihn zur Erlangung des Lebens und der Seligkeit,
zu haben; denn ohne den Begriff des Daseins dieser Eigen-
schaft Gottes, würde es unmöglich sein für die Menschen,
49
Vierte Vorlesung über Glauben.
Fortsetzung desselben.

Glauben an ihn, zur Erlangung des Lebens und der Seligkeit
zu haben, insoweit als es durch die Ausübung dieses Attri-
buts ist, daß die Getreuen in Jesu Christo, aus den Händen
derer, die ihren Untergang suchen, befreit werden; denn wenn
Gott nicht mit schleunigem Gericht gegen die Uebelthäter und
Mächte der Finsternis kommen würde, so könnten seine Hei-
ligen nicht erlöst werden; denn es ist durch das Gericht, daß
der Herr seine Heiligen aus den Händen aller ihrer Feinde
und derjenigen, welche das Evangelium unseres Herrn Jesu
Christi verwerfen, befreit: aber sobald als der Begriff des
Daseins dieses Attributs in den Herzen der Menschen einge-
wurzelt ist, so gibt er Kraft zur Ausübung des Glaubens und
Vertrauens in Gott, und sie werden durch den Glauben in den
Stand gesetzt, der Versprechungen, welche vor sie gestellt sind,
teilhaftig zu werden und durch alle Trübsale und Mühselig-
keiten zu gehen, welchen sie ausgesetzt sind, durch die Ver-
folgungen jener, die Gott nicht kennen und das Evangelium
unseres Herrn Jesu Christi nicht annehmen, und glauben, daß
der Herr in seiner eigenen Zeit mit schleunigem Gericht ge-
gen ihre Feinde kommen und sie abschneiden wird, und daß
in seiner erwählten Zeit er sie in allen Dingen siegreich, ja
mehr als siegreich, machen wird.
15.  Und wiederum ist es auch ebenso wichtig, daß die
Menschen den Begriff von dem Dasein der Eigenschaft der
Barmherzigkeit Gottes haben sollten, um Glauben an ihn,
für die Erlangung des Lebens und der Seligkeit haben zu
können; denn ohne den Begriff von dem Dasein dieses Attri-
buts in dem Herrn, würden die Herzen der Heiligen in der
Mitte der Trübsale, Mühseligkeiten und Verfolgungen, welche
sie um der Gerechtigkeit willen zu erdulden haben, den Mut
verlieren: doch wenn der Gedanke des Daseins dieser Eigen-
schaft einmal dem Gemüte eingeprägt ist, so gibt er den Gei-
stern der Heiligen Leben und Thatkraft, da sie glauben, daß
die Barmherzigkeit Gottes über sie ausgegossen werden wird,
in der Mitte ihrer Trübsale, und daß er sie bemitleiden wird
in ihren Leiden und die Barmherzigkeit Gottes sie umfangen
50
Vierte Vorlesung über Glauben.
Zusammenfassung der vorhergehenden Principien.

und in den Armen seiner Liebe sicher machen wird, so daß sie
eine volle Belohnung für alle ihre Leiden empfangen werden.
16.  Und zuletzt, doch nicht von geringerer Wichtigkeit für
die Ausübung des Glaubens an Gott, ist der Begriff von dem
Dasein, in ihm, des Attributs der Wahrheit; denn ohne den
Begriff von dem Dasein jener Eigenschaft, würde der Geist
des Menschen nichts haben, auf das er sich mit Gewißheit
stützen könnte – Alles würde Verwirrung und Zweifel sein.
Doch mit dem Begriffe von dem Dasein dieser Eigenschaft im
Herrn, im Herzen, werden alle Belehrungen, Ermahnungen,
Versprechungen und Segnungen, – Wirklichkeit, und der Geist
ist im Stande, sich auf dieselben mit Gewißheit und Ver-
trauen zu stützen, im Glauben, daß diese Dinge und Alles,
was der Herr gesprochen hat, seiner Zeit erfüllt werden wird;
und daß alle die Flüche, Drohungen und Gerichte, welche ge-
gen die Gottlosen ausgesprochen worden sind auch in der eige-
nen Zeit des Herrn ausgeführt werden, und in Folge seiner
Wahrheitsliebe blickt der Geist mit Gewißheit auf seine Be-
freiung und endliche Seligkeit.
17.  Durch eine aufrichtige und offenherzige Betrachtung
dieser Ideen des Daseins der vorerwähnten Eigenschaften des
Allmächtigen, kann man sehen, daß so weit als es seine Eigen-
schaften betrifft, sie eine sichere Grundlage für die Ausübung
unseres Glaubens an ihn, zur Erlangung des Lebens und der
Seligkeit sind; denn insofern als Gott das Attribut der Kennt-
nis besitzt, so kann er alle Dinge, die zur Erlösung seiner
Heiligen notwendig sind, ihnen kund machen, und da er die
Eigenschaft der Macht besitzt, so ist er dadurch im Stande, sie
aus der Macht ihrer Feinde zu befreien; und da wir auch
sehen, daß Gerechtigkeit eines der Attribute des Herrn ist,
so wird er sie nach den Principien der Gerechtigkeit und Un-
parteilichkeit behandeln und wird ihnen für alle ihre Müh-
seligkeiten und Leiden, die sie der Wahrheit willen erduldet
haben, eine gerechte Belohnung zukommen lassen. Und da die
Urteilskraft auch eine der Eigenschaften Gottes ist, so können
die Heiligen das unerschütterlichste Vertrauen haben, daß in
bestimmter Zeit, sie eine vollkommene Befreiung aus den
51
Vierte Vorlesung über Glauben.
Fortsetzung der Zusammenfassung.

Händen aller ihrer Feinde und einen vollkommenen Sieg über
alle diejenigen, welche ihre Zerstörung und ihr Leid gesucht
haben, erlangen werden. Und da die Barmherzigkeit auch
ein Attribut des Herrn ist, so können die Heiligen Vertrauen
haben, daß es für sie angewandt werden wird und daß durch
die Anwendung jenes Attributs ihnen unter allen ihren Müh-
seligkeiten und Beschwerden, Trost und Hilfe in Fülle gegeben
werden wird.
Und zuletzt, indem wir uns verwirklichen, daß die Wahr-
heit ein Attribut des Herrn ist, so wird der Geist angeleitet
unter allen Prüfungen und Versuchungen, sich in der Hoff-
nung jener Herrlichkeit zu erfreuen, welche gebracht werden
soll, zur Zeit der Offenbarung Jesu Christi, in Anbetracht
jener Krone, welche auf die Häupter der Heiligen am Tage,
wann der Herr Belohnungen unter ihnen austeilen wird, ge-
setzt werden soll, und in der Aussicht jenes ewigen Gewichtes
der Herrlichkeit, welche der Herr versprochen hat, ihnen zu er-
teilen, wann er sie in die Mitte seines Thrones bringen wird,
um in seiner Gegenwart ewig zu wohnen.
18.  In Anbetracht des Daseins dieser Attribute, kann der
Glaube der Heiligen sehr stark werden, in Gerechtigkeit zum
Preise und der Ehre Gottes reich sein, und seinen mächtigen
Einfluß im Suchen nach Weisheit und Erkenntnis anstren-
gen, bis er eine Kenntnis aller Dinge, die zum Leben und
der Seligkeit gehören, erlangt hat.
19.  Dieses denn, ist die Grundlage, welche durch die Of-
fenbarung der Eigenschaften Gottes für die Ausübung des
Glaubens, zur Erlangung des Lebens und der Seligkeit gelegt
worden ist; und indem wir sehen, daß dieses Eigenschaften
Gottes sind, sind sie unveränderlich – dieselben gestern, heute
und immerdar – durch die Betrachtung welcher, die Heiligen
der letzten Tage dieselbe Kraft erlangen, Glauben an Gott
zu haben, wie die Heiligen der früheren Tage; so daß alle Hei-
ligen in dieser Hinsicht gleich gewesen sind, jetzt gleich sind
und immerdar gleich sein werden, denn Gott verändert sich
nie; deshalb bleiben seine Attribute und sein Charakter im-
mer und ewig dieselben. Und da es durch eine Offenbarung
52
Vierte Vorlesung über Glauben.
Fragen und Antworten.

derselben ist, daß die Grundlage zur Ausübung des Glaubens
an Gott, zur Erlangung des Lebens und der Seligkeit gelegt
worden ist, so war und ist jene Grundlage deshalb immer
dieselbe und wird immer so bleiben; so daß alle Menschen ein
gleiches Vorrecht gehabt haben und auch haben werden.

_______


Fragen und Antworten über die vorhergehenden Principien.

Was wurde in der dritten Vorlesung gezeigt? Es wurde
gezeigt, daß richtige Ideen von dem Charakter Gottes not-
wendig sind, um im Stande zu sein, Glauben an ihn zur Er-
langung des Lebens und der Seligkeit zu haben; und daß
ohne jene richtigen Begriffe seines Charakters, die Menschen
nicht Kraft haben könnten, Glauben zur Erlangung des Le-
bens und der Seligkeit zu üben; daß aber richtige Ideen sei-
nes Charakters, so weit sein Charakter mit der Ausübung
des Glaubens an ihn verbunden ist, eine sichere Grundlage
für die Uebung desselben legen. Vorlesung 4: 1.
Welchen Zweck hatte der Gott des Himmels, seine Eigen-
schaften den Menschen zu offenbaren? Daß durch eine Be-
kanntschaft mit seinen Eigenschaften, sie in den Stand gesetzt
sein möchten, Glauben an ihn zur Erlangung des ewigen Le-
bens zu haben. Vorlesung 4: 2.
Könnten die Menschen Glauben an Gott haben ohne eine
Bekanntschaft mit seinen Attributen, um im Stande zu sein,
ewiges Leben zu erlangen? Nein. Vorlesung 4:2, 3.
Welche Eigenschaften werden Gott in seinen Offenbarun-
gen zugeschrieben? Erstens, Kenntnis; zweitens, Glaube oder
Macht; drittens, Gerechtigkeit; viertens Gericht (Urteilskraft);
fünftens, Gnade (Barmherzigkeit); und sechstens, Wahrheit.
Vorlesung 4: 4–10.
Wo findet man die Offenbarungen, welche diese Verbin-
dung oder die Attribute Gottes angeben? In dem alten und
neuen Testamente und diese Stellen sind in Vorlesung 4:
5–10 angeführt.
53
Vierte Vorlesung über Glauben.
Fragen und Antworten.

Ist der Begriff von dem Dasein jener Eigenschaften Got-
tes notwendig, um vernünftige Wesen in den Stand zu setzen,
Glauben an ihn, zur Erlangung des Lebens und der Selig-
keit zu haben? Ja.
Wie wird es bewiesen? Durch Vorlesung 4: 11–16.
Setzt der Begriff von dem Dasein jener Eigenschaften des
Herrn, so weit es jene Attribute betrifft, vernünftige Wesen
in den Stand, Glauben an ihn zur Erlangung des Lebens und
der Seligkeit haben zu können? Ja.
Wie wird es bewiesen? Durch Vorlesung 4: 17, 18.
Haben die Heiligen der letzten Tage, durch die Offen-
barung der Eigenschaften Gottes, so viel Autorität empfan-
gen, Glauben an ihn zu haben, wie die Heiligen der frühe-
ren Tage? Ja.
Wie wird es bewiesen? Durch den 19ten Paragraphen
dieser Vorlesung.


















zurück
mormonentum.de