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Erste Vorlesung über Glauben.
Glaube der Beweggrund aller Handlungen,
10. Würden Leute sich genau selbst betrachten und ihre
Gedanken und Erwägungen auf die Wirksamkeit ihrer eigenen
Gemüter lenken, so würden sie sogleich entdecken, daß es der
Glaube und der Glaube allein ist, welcher den Beweggrund
aller ihrer Handlungen ausmacht; das ohne denselben der
Geist und Körper in einem Zustande der Unthätigkeit sein
würden und daß alle ihre Anstrengungen, geistiger sowohl als
körperlicher Natur, aufhören würden.
11. Was wäre die Antwort, würde diese Klasse zurück-
gehen und über die Geschichte ihres vergangenen Lebens von
dem Zeitpunkte ihrer ersten Erinnerung nachdenken, und sich
fragen, welcher Beweggrund sie zur Handlung anregte, oder
was ihnen in allen ihren gesetzmäßigen Beschäftigungen, Be-
rufen und Bestrebungen, Kraft und Thätigkeit verlieh?
Würde sie nicht sein, daß es die Zuversicht war, die ihr in
betreff des Daseins von, von euch noch nicht gesehenen, Dingen
hattet? War es nicht die Hoffnung, welche ihr, in Folge eures
Glaubens an das Dasein unsichtbarer Dinge hattet, die um
diese zu erlangen, euch zur Thätigkeit und Anstrengung an-
eiferte? Ist die Erlernung aller Kenntnis, Weisheit und In-
telligenz nicht von eurem Glauben abhängig? Würdet ihr euch
anstrengen, Weisheit und Intelligenz zu erlangen, wenn ihr
nicht glaubtet, sie empfangen zu können? Würdet ihr jemals
gesät haben, wenn ihr nicht geglaubt hättet, zu ernten? Wür-
det ihr jemals gepflanzt haben, wenn ihr nicht geglaubt hättet,
zu sammeln? Würdet ihr jemals gebeten haben, wenn ihr nicht
zu empfangen geglaubt hättet? Würdet ihr jemals gesucht
haben, wenn ihr nicht geglaubt hättet, zu finden?
Oder würdet ihr jemals geklopft haben, wenn ihr nicht ge-
glaubt hättet, daß man euch aufthun würde? In einem Worte,
würdet ihr irgend etwas Körperliches oder Geistiges gethan ha-
ben, wenn ihr nicht vorher Glauben gehabt hättet? Hängen
nicht alle eure Bemühungen jeder Art von eurem Glauben ab?
Oder, kann man nicht fragen, was habt oder besitzt ihr, was
ihr nicht in Folge eures Glaubens erlangt habt? Habt ihr
nicht eure Nahrung, eure Kleidung, euer Obdach wegen eures
Glaubens? Denkt nach und fragt euch selbst, ob diese Dinge
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