Der senile Prophet
Wir schreiben den 3. April 1993. Ezra Taft Benson, der dreizehnte Präsident
der HLT-Kirche, wird von den Mitgliedern wieder einmal einstimmig als Prophet,
Seher und Offenbarer bestätigt.
Zu dieser Zeit meldet sich Ezra Taft Bensons Enkel zu Wort. Steve Benson zeichnet
politische Kartoons für die Arizona Republic, wofür er auch mit dem
Pulitzer-Preis ausgezeichnet wurde. Er veröffentlicht seine persönlichen
Erfahrungen und Informationen, die zeigen, daß sein Großvater senil und
gar nicht in der Lage ist, die Kirche zu führen. Benson wird der Kirche später
vorwerfen, seinen Großvater als Vorzeigeobjekt gebraucht zu haben. Zwei Monate
nach dieser Veröffentlichung verläßt er die Kirche.
Im August geben die Kirchenführer zu, daß Gordon B. Hinckley und Thomas S.
Monson seit vier Jahren ganz legal die völlige Kontrolle über die
Körperschaft des Präsidenten der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten
Tage haben. Präsident Benson konnte im Mai 1989 nicht einmal mehr die Dokumente
zur Übertragung der Vollmacht auf Hinckley und Monson unterzeichnen. Für
diese Unterschrift wurde eine Stempelmaschine verwendet, die Dokumente wurden dennoch
für rechtsgültig erklärt. Diese Stempelmaschine wurde von dieser Zeit
an für jede Unterschrift Bensons benutzt.
Am 2. Oktober 1993 wurde Benson trotz dieses Geständnisses erneut als Prophet,
Seher und Offenbarer vorgeschlagen und bestätigt, genau wie ein halbes Jahr
darauf. Am 30. Mai 1994 verstarb Präsident Benson, womit die Kontrolle
über die Körperschaft des Präsidenten in die Hände von Gordon B.
Hinckley überging.
Wenigstens die letzten fünf Jahre seines Lebens war Ezra Taft Benson senil. Er
wurde dennoch als Aushängeschild für die Kirche benutzt. Den Mitgliedern
der Kirche wurde er als Prophet, Seher und Offenbarer verkauft, obwohl
er unmöglich noch etwas sinnvolles prophezeihen, sehen oder offenbaren konnte.
Seine Unterschrift, durch eine Stempelmaschine erzeugt, wurde auf tausenden Dokumenten
angebracht, auch auf den Berufungsschreiben für Missionare. Das war der Zustand
der Kirche zwischen 1989 und 1994.
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