Auf dieser Seite werden Antworten auf häufig gestellte Fragen zu
den mormonischen Gemeinschaften gegeben.
Welches Ziel verfolgt die HLT-Sekte?
Die Mission der HLT-Gemeinschaft, wie sie sie selbst darstellt:
Die Heiligen vervollkommnen
Das Evangelium verkündigen
Die Toten erlösen
Dabei verstehen sie unter Heilige die HLT-Mitglieder und
unter Evangelium die aktuellen HLT-Lehren. Das Ziel ist
also die Mormonisierung der gesamten Menschheit, einschließlich
der bereits verstorbenen.
Sekte bedeutet Abspaltung, wieso verwenden Sie diese
Bezeichnung? Diese Kirche wurde doch meines Wissens komplett neu
gegründet. Sie hat weder was mit der Katholischen noch der
Evangelischen Kirche usw. zu tun.
Sie gehen von einer falschen Definition von Sekte aus (wie dies
typischer Weise Sektenmitgliedern indoktriniert wird). Das lateinische
secta leitet sich nicht von secare ab (von dem
die Wörter Sektor und Sektion stammen),
sondern bedeutet Schule oder Lehre, und steht
im Zusammenhang mit sequi folgen oder
nachfolgen. Weil der Mormonismus eine eigene Lehre innerhalb
der Religion darstellt, der eine Anzahl Menschen nachfolgt, meist blind
glaubend, ohne einen Blick über den eigenen Tellerrand hinaus wagend,
ist das Wort Sekte sehr treffend angewandt.
Volkstümlich verwendet man den Begriff Sekte heute für
Organisationen, die mehrere kritische Merkmale erfüllen, die eine
Gefahr für das körperliche und seelische Wohlbefinden eines
Individuums darstellen und eine psychische Abhängigkeit
auslösen können. Diese Merkmale sind in so genannten
Sektenchecklisten
zusammen gefasst. Viele mormonische Gemeinschaften erfüllen eine
ganze Reihe solcher Sektenmerkmale, die HLT-Kirche je nach Liste etwa
90%, also den Großteil der Merkmale.
Bei meinen genealogischen Forschungen bin ich ins Stocken geraten.
An wen muß ich mich wenden?
Sie suchen bestimmt nach dem Genealogieportal der HLT-Mormonen. Das
befindet sich unter
www.familysearch.com.
Wenn Sie denen irgendwelche Daten Ihrer Vorfahren überlassen,
denken Sie daran, daß die HLT-Mormonen diese benutzen werden,
um Ihre Vorfahren einer mormonischen Taufe und anderen
mormonischen Ritualen zu unterziehen.
Ich habe bei familysearch.com einige Schwierigkeiten. Gibt es
diese Seite auch auf Deutsch? Oder gibt es eine Anlaufstelle die
mir weiterhelfen kann?
Eine deutschsprachige Webseite mit offiziellem Charakter bekommen
die HLT-Mormonen scheinbar nicht hin. Für persönlichen Kontakt
schaust du am besten im Telefonbuch unter Kirche Jesu Christi
der Heiligen der Letzten Tage nach, zumindest in der nächst
größeren Stadt sollte dort auch eine Genealogische
Forschungsstelle eingetragen sein, die in einem der
Versammlungshäuser der Gemeinschaft untergebracht ist.
Die Nutzung der Forschungsstellen ist für dich kostenlos, man wird
dir wahrscheinlich freundlich begegnen und keine Bekehrungsversuche
unternehmen. Du solltest dir aber überlegen, inwieweit du es
mit deinem Gewissen vereinbaren kannst, deren Dienste in Anspruch
zu nehmen, da die dort Beschäftigten keinerlei pekuniäre
Entschädigung für ihre Arbeit erhalten.
Ich soll zum Schüleraustausch in den USA in eine mormonische
Gastfamilie kommen. Muss ich mir Sorgen machen?
Du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Mormonen sind wie die meisten
Amerikaner sehr gastfreundlich und die Betreuerorganisationen sind
darum bemüht, Problemfamilien aus zu sortieren. Falls du mit
deiner Gastfamilie nicht klar kommen solltest, wendest du dich einfach
an deinen Betreuer. Das gilt aber nicht nur bei Mormonen. Ich empfehle
dir, dich vor deiner Abreise gründlich über die religiösen
Gewohnheiten deiner Gastfamilie zu informieren, um dann über die
eine oder andere Eigenart leicht hinweg sehen zu können. Du lernst
ein fremdes Land und eine fremde Religion kennen. Das kann alles sehr
spannend sein. Genieße es einfach mit dem nötigen Abstand. Im
Forum
schueleraustausch.de findest du einige Erfahrungsberichte und kannst
dich mit anderen Austauschschülern unterhalten.
Kann die HLT-Organisation irgendwie gefährlich werden?
Es ist immer die Frage, was man unter einer Gefahr versteht. Ich
denke, daß diese Organisation für das seelische Wohlbefinden
einer Person eine große Gefahr darstellt. Ich möchte nicht
ausschließen, daß es einige Menschen gibt, denen autoritärer
Führungsstil im Leben gut tut. Insgesamt aber überwiegt m.E. die
Problematik, daß die Führung der Gemeinschaft unehrlich ist und
zugleich ehrliche Kritiker als Lügner abstempelt und vor ihnen und
ihren Ansichten warnt. Auf diese Weise entsteht ein
Abhängigkeitsverhältnis und ein verzerrtes Weltbild. Dies schadet
der Entwicklung einer Persönlichkeit sehr. Eigenständiges Denken
darf nur innerhalb der von den HLT-Lehren aufgestellten Grenzen
stattfinden, wie das Handeln ja ohnehin. Ein Satz zeigt es sehr
schön auf: Wenn der Prophet gesprochen hat, ist das Denken
abgeschlossen. Ausschlaggebend scheint mir zu sein, wieviel des
autoritären Machtgehabes eine Person ernst nimmt und an sich
heranläßt. Ich denke, man kann in dieser Organisation auch
überleben, wenn man die Führer nicht so ernst nimmt. Sektenkinder
können sich diese Freiheit aber nur sehr selten nehmen. Obwohl
eine Mitgliedschaft bei den HLT-Mormonen m.E. eine persönliche
Katastrophe darstellt, sehe ich in der Gemeinschaft keine Gefahr
für die Gesellschaft insgesamt, da dieses an die amerikanische
Mittelschicht gerichtete Angebot auf dem deutschen Markt kaum auf
Nachfrage stößt.
Kann man die Mormonen mit Sekten gleichstellen, die ihre Mitglieder
ausnützen oder Massenmorde verursachen?
Die HLT-Mormonen sind definitiv gefährlich und sind als Sekte
einzuordnen. In Europa stellen sie jedoch keine gesellschaftliche
Gefahr dar, dazu sind sie zu unbedeutend. In den USA kann man
das nicht mehr so eindeutig aussagen, da sie gemessen am
Bevölkerungsanteil überdurchschnittlich in der Politik vertreten
sind.
Eine Gefahr besteht für das betroffene Individuum und in zweiter
Linie auch für dessen Familienkreis. Ja, die Mitglieder werden
ausgenutzt, aber Abgaben in Höhe von 10% vom Bruttoeinkommen
lassen dennoch ein Überleben zu, es gibt hier schlimmere Sekten.
Das Mitglied unterwirft sich jedoch einem bedingungslosen
Gehorsamkeitsverhältnis ggü. den örtlichen und übergeordneten
Priestertumsführern. Es lernt, seine Gedankengänge zu
kontrollieren und in zulässig und unzulässig einzuteilen. Die
Forderungen an die Gebots- und Vorschriftstreue sind sehr hoch,
das bedeutet, daß das einzelne Mitglied stets mit Schuldgefühlen zu
kämpfen hat, die es wiederum am Denken hindern und unterwürfig
machen. Man wird ermutigt, sich nicht mit kritischer Literatur und
kritischen Personen und Aussteigern zu beschäftigen, das Gegenteil
wird religiös geahndet.
Das HLT-Mitglied verliert einen Großteil seiner Individualität,
da das Kollektivdenken gefördert wird. Da innerhalb dieses Gefüges
jedoch dennoch relativ bodenständig agiert wird, sind Massenselbstmorde
oder ähnliches nicht zu befürchten. Solange die HLT-Führung
keine weltliche Macht hat, sind auch Ausschreitungen gegen Andersdenkende
nicht zu befürchten. Das Gegenteil ist leider auch bekannt, so wurde
der zweitgrößte terroristische Akt in der Geschichte der USA
(rangiert gleich hinter dem Bombenattentat von Oklahoma City) von HLT-Mormonen
verübt.
[Anm.: Dieser Text wurde vor dem 11.9.2001 verfasst.] Im Namen Gottes wird jedoch auch heute die Gleichberechtigung
von Frauen, Homosexuellen usw. mit allen legalen und erheblichen finanziellen
Mitteln bekämpft.
Während die HLT in der Masse nicht selbstmordgefährdet sind, so
zerbrechen doch viele an den ihnen aufgeladenen Schuldgefühlen
alles, was schiefgeht, kann nur die Schuld des Mitglieds sein, weil
Gottes wahre Kirche unfehlbar ist und dies kann eine
Selbstmordgefährdung auslösen, ein Zustand, der kaum ohne professionelle
psychiatrische Hilfe überwunden werden kann. Diese Hilfe ist jedoch
nicht im Lehrsystem der HLT vorgesehen, wo der Laien-Bischof die
seelische Betreuung und Beratung übernimmt. Da professionelle
Hilfe einen Abfall von der Gemeinschaft wahrscheinlicher macht, wird
hiervon stark abgeraten.
Während Individualisten selbständig Denkende meist am
HLT-System zerbrechen, so kann es zumindest zeitlich begrenzt
für orientierungslose Menschen durchaus nützlich sein, einige klar
definierte Vorgaben für die Lebensgestaltung zu erhalten. Leider
wird dieser positive Aspekt durch die Abhängigmachung und
Fanatisierung, wie sie diktatorischen Systemen zueigen ist, wieder
zunichte gemacht.
Insgesamt kann also von einer Mitgliedschaft nur abgeraten werden.
Was ist der offizielle Standpunkt der Kirche Jesu Christi in
Bezug zur Todesstrafe?
Es dürfte schwer sein, hierzu offiziell einen offiziellen Standpunkt
der HLT zu bekommen. So etwas überläßt die Führung ihren
Mitgliedern, um selbst politisch immer korrekt dastehen zu können,
egal was kommt. Daher einige Betrachtungen zum Gedankengut
der Mitglieder und zur Geschichte der HLT.
HLT-Mitglieder können gewöhnlich zwischen konservativ und
erzkonservativ angesiedelt werden. Politisch würde dies eine
Befürwortung der Todesstrafe bedeuten. Die Todesstrafe ist auch
in den mormonischen Heiligen Schriften eine Normalität. Gott
schlägt diejenigen, die gegen seinen Willen handeln (d.h. gegen die
HLT-Gemeinschaft und ihre Richtlinien). Brigham Young, zweiter HLT-Führer,
lehrte die Blutsühne, das bedeutet, daß manche Sünden
nur durch das Vergießen des eigenen Blutes auf die Erde gesühnt
werden können. Dies kann wahlweise durch eigene Hand oder durch
Beauftragte der Kirchenführung geschehen. Dafür gab es eine
spezielle mormonische Geheimpolizei, die Daniten. Die Lehre der
Blutsühne ist heute den meisten HLT-Mitgliedern unbekannt, doch
wird sie von Kennern der tiefen (und somit wahren) HLT-Lehre
verfochten und als heilig erachtet. Interessanterweise ist Utah der
einzige US-Bundesstaat, der die Hinrichtung durch Erschießung
kennt. Bei allen anderen in den USA angewandten Hinrichtungsarten
wird kein Blut vergossen.
Als Resümee des HLT-Standpunktes ließe sich sagen:
Ja zur Todesstrafe.
Wie stehen die Mormonen zum Thema Homosexualität?
Homosexualität ist für HLT-Mormonen noch immer ein Tabu-Thema.
Unterschiede zwischen schwulen und lesbischen Beziehungen gibt es dabei
nicht. Bis vor wenigen Jahren wurde man bei Homosexualität automatisch
ausgeschlossen. Inzwischen hat man begriffen, daß es sich
tatsächlich um Veranlagung handeln kann. Die derzeitigen Regeln
besagen, daß man HLT bleiben kann, wenn man zölibatär lebt und
die Homosexualität nicht als etwas Normales vertritt (d.h. also
seinen Mund hält). Deutlich wird das in Die Familie eine
Proklamation an die Welt und im 1999er Handbuch Anweisungen
der Kirche (unter Verschluß gehaltenes Anleitungsbuch für
Kirchenführer), das eine homosexuelle Beziehung im gleichen
Atemzug wie Mord, Vergewaltigung, Rauschgifthandel, Betrug und
Meineid nennt.
Zu gleichgeschlechtlichen Ehen läßt sich noch sagen, daß die
HLT-Führung 1999 sehr ins Kreuzfeuer der Kritik geraten ist, weil
sie einen kalifornischen Senator mit hohen Geldsummen unterstützt
hat, der gegen ein Gesetz zur Legalisierung dieser Ehen kämpft.
Der Sohn des Senators ist homosexuell.
Mir sind auch (deutsche) Fälle bekannt, in denen eine heterosexuelle
Ehe zwischen HLT eingegangen worden ist, obwohl einem Partner
die eigene homosexuelle Veranlagung bewußt war, mit all den zu erwartenden
Folgen für das Eheleben. Derartiges Verhalten läßt sich nur aus der
offiziellen HLT-Lehrmeinung über den Sinn des Lebens und die Ziele
im nächsten Leben ableiten und erklären.
Welchen konkreten Sinn sehen die Mormonen in ihrem Leben?
Die Theologie, die Joseph Smith entwickelte und insbesondere von
Brigham Young verfeinert wurde, besagt, daß dies Erdenleben
eine Vorbereitung und eine Prüfung für das künftige
Leben darstellt. Deshalb muß man vor allem den Kirchenführern
gehorsam sein; Leiden und Entbehrungen muß man in diesem Leben
im Dienste dieser Sache auf sich nehmen. Denn das Ziel ist es, selbst
einmal ein Gott bzw. eine Göttin zu werden, nach dem Tod wird also
alles besser, doch das erreichen nur die treuesten HLT-Mormonen.
Die RLDS-Mormonen hingegen lehnten die Tempelrituale und somit die
Idee der Gottwerdung schon immer ab.
Wie und wo kann ich es bewerkstelligen, noch eine zweite/dritte Frau
zu ehelichen?
Von den in Deutschland ansässigen mormonischen Gemeinschaften
sollte man sich nicht allzuviel Unterstützung erhoffen. Die
HLT-Mormonen haben die Polygamie Anfang des letzten Jahrhunderts
aufgegeben, zumindest in weltlicher Hinsicht, und die RLDS-Mormonen
haben diese schon immer abgelehnt. Praktiziert wird sie nur von
kleineren mormonischen Gemeinschaften in den Rocky Mountains. Die
Ausübung ist illegal. Polygynie ist in einigen Ländern
kein Straftatbestand, z.B. in muslimischen Ländern.
Hat die Bibel der Mormonen tatsächlich die wenigsten
Übersetzungsfehler?
Die mormonische Ausgabe der Bibel heißt Inspirierte Version
(IV), manchmal auch Inspirierte Übersetzung. Joseph Smith
schloß seine Arbeiten daran am 2. Juli 1833 ab.
Das Buch wurde aber zu Smiths Lebzeiten nie gedruckt,
weil er niemanden fand, der es ihm finanzieren
wollte. Selbst auf seine anweisende Offenbarung
hin bekam er nur den Vogel gezeigt, die damaligen Mitglieder
waren noch recht pragmatisch und außerdem mit dem
Schicksal von Martin Harris Farm vertraut.
Die IV darf man sich nicht wie eine herkömmliche
Übersetzung vorstellen. Wie der Name schon sagt
steckt dahinter keinerlei wissenschaftliche
Leistung. Von einer fehlerfreien Übersetzung zu
sprechen ist daher absurd. Keine der
Veränderungen kann in irgend einer Weise
wissenschaftlich oder historisch belegt werden.
Manche Passagen wurde heftig geändert, Teile
hinzugefügt, manche Passagen blieben völlig
unverändert. Smith hatte es sogar drauf, sich selbst
in seiner Bibel vorherzusagen. Solcher Art sind
die Änderungen.
Heute kann die IV bei der Reorganisierten Kirche Jesu
Christi HLT (RLDS) bezogen werden, die das Copyright besitzt.
Die Kirche Jesu Christi HLT (LDS) veröffentlicht nur
Teile davon in der Köstlichen Perle, u.a. Matth. 24,
ansonsten gibt es Fußnoten in der englischen
LDS-Bibel (Übersetzung 1604 in Auftrag gegeben von
König Jakob I. von England). Die IV findet sonst
kaum eine Verwendung in mormonischen Kirchen, bei
LDS-Mitgliedern wird sie manchmal zur Untermauerung
von ganz tiefen Kirchenlehren genutzt, so etwas
geschieht aber nur in kleinen Kreisen, selten in
Versammlungen.
Warum fühlen sich einige Mitglieder falsch behandelt und
unterdrückt?
Ich begrüße das Interesse an den Gründen für
den Weggang so vieler Menschen von der angeblich einzig wahren und
lebendigen Kirche auf dem ganzen Erdboden, möchte aber darauf
aufmerksam machen, daß kaum einer der Foren- und Listen-Teilnehmer
diese Gemeinschaft aufgrund von Auseinandersetzungen mit anderen
Mitgliedern verlassen hat. Dies besteht - wie auch der Weggang
aufgrund von Sünde - hauptsächlich in der Psyche der
HLT-Mitglieder, die eine Rationalisierung der Ursachen vornehmen, um
eine Erklärung innerhalb ihres eigenen Glaubensgefüges zu
finden. Tatsächlich verließen die meisten Listen-Teilnehmer
diese Organisation aufgrund der Erkenntnis, daß die tatsächliche
Geschichte signifikant von der HLT-mormonischen Darstellung
abweicht, historische Fakten von der HLT-Führung verschwiegen,
verschleiert und verdreht werden, und daß Struktur und Methoden
der HLT-Organisation denen anderer totalitärer Systeme und
Sekten extrem ähnlich sind.
Was fandest du besonders komisch oder unheimlich?
Komisch war vor allem das Endowment, und zwar besonders zum ersten
Mal. Da legt man ganz komische Kleidung an und muß
irgendwelche Versprechen abgegeben, auch das der
Geheimhaltung unter Strafandrohung, und bekommt irgendwelche
blöden Zeichen und Kennwörter, die einem den Zugang zum Himmel
ermöglichen sollen. Das wird tatsächlich geheimgehalten und so
habe ich davon zuvor niemals etwas gehört. Ist schon irre,
daß erwachsene Menschen sowas mitmachen. Aber die
Geheimniskrämerei gehört zum Elitebewußtsein. Erschreckend ist
eigentlich, wie schnell man sich selbst daran gewöhnt.
Unheimlich ist das Vergessen. Heute wollen die Mitglieder
kaum mehr wahrhaben, was noch vor zehn oder zwanzig Jahren
völlig normal für HLT war. Besonders krass fällt das z.B. beim Sex
auf. Wenn es heute heißt, die Kirche schaut den Mitgliedern nicht
ins Schlafzimmer, so wäre das noch vor fünf Jahren völlig
undenkbar gewesen. Das ist natürlich eine positive Entwicklung,
aber es bleibt doch Tatsache, daß sie es bisher getan hat, aber
das verdrängen die meisten Mitglieder gern. Und so läßt sich da
eine lange Liste aufzählen. Aber es gibt ja in Deutschland auch
Menschen, die behaupten, es hätte nie eine Verfolgung der Juden
gegeben. Das ist die gleiche Ebene. Irgendwo wird es einfach
sinnlos zu diskutieren. Daß diese Ebene bei den Mormonen
existiert, das ist unheimlich.
Lösen diese Seiten nicht auch rechtliche Verfolgung aus?
Keine, die nicht von der HLT oder ihren Mitgliedern induziert wird.
Bis jetzt habe ich mich noch nicht kleinkriegen lassen. Und ja,
Frankfurt hat es schon versucht.